Börsenverein Jahresbericht Stiftung Buchkultur und Leseförderung 2022 - Bericht - Seite 5
Drei Fragen an Anne-Mette Noack,
verantwortlich für die Projekte
der Stiftung
Mit der Aktion Lesetüte ist in diesem Jahr
ein weiteres Projekt unter das Dach der
Stiftung gekommen. Was macht dieses
Projekt so besonders?
Laut der neuen IGLU-Studie haben sich die
ohnehin schon schwachen Ergebnisse der Vorjahre im Bereich der Lesekompetenz noch einmal verschlechtert. Mittlerweile ist schon jedes
vierte Kind nach dem vierten Schuljahr nicht in
der Lage, sinnentnehmend zu lesen. Das macht
die Aktion Lesetüte umso wichtiger, da hier
bereits zu Beginn der Schulzeit die Lust aufs
Lesen und Bücher geweckt wird. Besonders
schön ist hierbei die Mechanik der Aktion: Die
ehemaligen Erstklässler*innen, die Lesetüten
für die neuen Schulkinder bemalen, werden
aktiv von Buchhändler*innen eingebunden
(mehr dazu auf Seite 47). Durch die Integration
in unsere Stiftung konnten wir das Projekt
stärken und unser Leseförderungsportfolio
um eine wichtige Altersgruppe erweitern.
Außerdem konnten wir mit der renommierten Kinderbuchautorin Kirsten Boie eine
seit Jahren in der Leseförderung engagierte
Persönlichkeit als Schirmfrau gewinnen.
Der Deutsche Sachbuchpreis wurde
2023 erstmalig in der Elbphilharmonie
vergeben. Wie ist das Fazit?
Wir sind mit der Verleihung des Deutschen
Sachbuchpreises ja nicht nur in eine neue
Location, sondern gleich in eine andere
Stadt gewechselt – und es hat ganz wunderbar funktioniert. Die Elbphilharmonie hat
erfüllt, was wir uns für die Preisverleihung
gewünscht haben. Ewald Frie konnte den
Deutschen Sachbuchpreis für sein Buch
„Ein Hof und elf Geschwister“ vor einem
begeisterten Publikum entgegennehmen –
neun seiner Geschwister waren im Publikum
und haben für einen unvergesslichen und
berührenden Moment gesorgt. Die Begeiste-
Deshalb arbeiten wir
daran, den Freundeskreis
der Stiftung Buchkultur
und Leseförderung ins
Leben zu rufen – auf
diesen Schritt freuen
wir uns sehr.
Anne-Mette Noack,
Leiterin Marketing
und Kulturprojekte
rung rund um das Preisträgerbuch hat sich
in der Berichterstattung (mehr dazu auf Seite
14) und auf der Bestseller-Liste, auf der sich
der Titel monatelang auf Platz 1 gehalten hat,
niedergeschlagen. Wir freuen uns sehr, dass
wir auch 2024 den Deutschen Sachbuchpreis
in Hamburg in der Elbphilharmonie vergeben
werden.
Wollen wir schon einen kleinen Ausblick
auf das Jahr 2024 werfen?
Wir werden das neue Jahr hoffentlich in sehr
guter Gesellschaft verbringen. Viele Kolleg*innen und Vertreter*innen aus branchenfremden
Unternehmen interessieren sich für unsere
Arbeit und möchten diese unkompliziert
unterstützen. Deshalb arbeiten wir daran, den
Freundeskreis der Stiftung Buchkultur und
Leseförderung ins Leben zu rufen – auf diesen
Schritt freuen wir uns sehr.
© vntr.media
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INTERVIEW