ECMI 01 Diskurs 2024 WEB - Flipbook - Seite 4
LIEBE L E S E R I N N E N U N D LE SER,
das Dänisch-Deutsche Minderheitenmodell als Best Practice Case – das viel
zitierte Beispiel ist in der Minderheitenszene mehr als bekannt und beein昀氀usste
auch die Gründung des Europäischen
Forschungszentrum für Minderheitenfragen vor 28 Jahren. Die Idee, das heutige,
friedvolle Miteinander der Minderheiten
und Mehrheiten der Region als BestPractice-Beispiel zu nutzen und den Blick
auf andere, stärker kon昀氀iktbehaftete
Minderheitensituationen in Europa zu
richten, hat das ECMI seither geprägt.
die damit einhergehenden Konsequenzen
langfristig auf die genannten Minderheiten
aus und wie verändern und de昀椀nieren sich
diese in Zeiten von Klimakrise, internationalen
Kon昀氀ikten, globaler Mobilität, Digitalisierung und Migration? Sowohl die dänische
Minderheit in Deutschland als auch die
deutsche Minderheit in Dänemark sind in
Bewegung – nicht nur was die Mitgliedszahlen betri昀昀t. Der Diskurs über die genaue
Ausrichtung der De昀椀nition von Zugehörigkeit
ist längst in aller Munde und muss wissenschaftlich begleitet werden.
Doch besonders die letzten Jahre haben
gezeigt, das auch die hiesige Situation der
vier, in der Grenzregion lebenden nationalen
Minderheiten (die dänische Minderheit in
Deutschland, die deutsche Minderheit in
Dänemark, die Nordfriesen sowie Sinti und
Roma) stetigen Veränderung unterliegen und
heute vor neuen Herausforderungen stehen:
Wie wirken sich eine globale Pandemie und
Die vier autochtonen Minderheiten der Region
Sønderjylland-Schleswig könnten unterschiedlicher nicht sein, dennoch haben sie
auch einiges gemeinsam – die Sorge um
die Weitergabe der jeweiligen Minderheitensprache dürften sie alle kennen. Insbesondere
die friesische Minderheit kämpft seit vielen
Jahren für den Erhalt ihrer Sprache. Um dieses
Ziel voranzutreiben, hat sich das ECMI eine
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