ECMI 01 Diskurs 2024 WEB - Flipbook - Seite 7
Kirchers erstes Forschungsprojekt am ECMI
beschäftigt sich mit der Weitergabe des
Nordfriesischen innerhalb der Familie und der
Frage, warum die Minderheitensprache in
einigen Familien weitergegeben wird – und
in anderen nicht. Insbesondere die Faktoren,
die eine intergenerationale Weitergabe der
Sprache begünstigen, sollen ermittelt werden.
Ebenfalls soll herausgefunden werden, welche
Ressourcen Familien benötigen, um ihre
Kinder mehrsprachig mit Deutsch und Nordfriesisch großzuziehen. Kirchers letztes
Forschungsprojekt befasste sich mit diesen
Themen in der kanadischen Provinz Quebec,
wo unterschiedlichste sprachliche Minderheiten aufeinandertre昀昀en. Diese kollaborative
Studie führte insgesamt die Befragung von
mehr als 1000 Teilnehmer*innen durch. Die
eigens dafür entwickelten Forschungsmaterialien sowie die gewonnenen Erkenntnisse werden für das kommende Projekt zum
Nordfriesischen von elementarer Bedeutung sein.
Soziolinguistin Dr. Ruth Kircher
Dass Ruth Kircher Expertin auf ihrem
Gebiet ist, beweist ihr beeindruckender Lebenslauf. Bevor sie zum ECMI
kam, war Ruth Kircher unter anderem
an der McGill University in Montreal
sowie der University of Birmingham
und der Liverpool Hope University tätig.
Sie hat wissenschaftliche Abschlüsse
von der Ruprecht-Karls-Universität
Heidelberg, der University of Durham
und der Queen Mary University of
London. Sie ist a昀케liierte außerordentliche Professorin an der Fakultät für
Psychologie der Concordia University
in Montreal und a昀케liiertes Mitglied
des Canadian Centre for Studies
and Research on Bilingualism and
Language Planning (CCERBAL) an der
University of Ottawa. Kircher erhielt
bereits Forschungsstipendien und
Drittmittel aus Kanada, Großbritannien und den Niederlanden. Ihre
wissenschaftlichen Verö昀昀entlichungen
wurden von renommierten Verlagen
wie der Cambridge University
Press verö昀昀entlicht.
Das neue Projekt ist für zwei Jahre angelegt.
Ruth Kircher wird mit anderen Forschungsinstitutionen, wie dem Nordfriisk Instituut und
dem Institut für Frisistik und Minderheitenforschung der Europa-Universität Flensburg,
zusammenarbeiten. Die Forschungsergebnisse von Kirchers erstem Projekt am ECMI
bieten eine wichtige Grundlage für die
e昀昀ektive Unterstützung und Förderung der
Weitergabe des Nordfriesischen innerhalb
der Familie; sie sollen langfristig zum weiteren
Erhalt und der Revitalisierung dieser Minderheitensprache beitragen.
7