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PRODUKTIONSÜBERGREIFENDE ELEMENTE
Antibiotika und Chemotherapeutika
In Übereinstimmung mit dänischen und EU-Gesetzesvorgaben
führt das Veterinär- und Lebensmitteldirektorat seit über 40
Jahren Stichprobenuntersuchungen auf Rückstandskonzentrationen von Antibiotika und Chemotherapeutika im Fleisch
durch. Die chemischen Analysen von Muskelgewebe werden
nach EU-Vorgaben durchgeführt.
Bei den Analysen der letzten zehn Jahre wurden Rückstände
von Antibiotika und Chemotherapeutika in weniger als 0,02
% der entnommenen Proben festgestellt. Seit einigen Jahren
werden jährlich rund 20.000 Stichprobenuntersuchungen
vorgenommen.
Werden bei der amtlichen Stichprobenuntersuchung Grenzwertüberschreitungen festgestellt, so wird das Ergebnis
dem zuständigen Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamt
gemeldet, das Gesetzesverstöße mit Geldstrafen ahndet.
Ein Amtstierarzt des Lebensmittelaufsichtsamts stattet dem
Betrieb – normalerweise gemeinsam mit dem zuständigen
praktischen Tierarzt – einen Besuch ab und erstellt einen Bericht
über die Auslieferung und Anwendung von Antibiotika/
Chemotherapeutika in dem Bestand. Auf der Grundlage dieses
Berichts entscheidet das Lebensmittelaufsichtsamt, ob die
Angelegenheit im Hinblick auf Anklageerhebung der Polizei zu
übergeben ist.
Findet die Eigenkontrolle Rückstände in Mengen, die über
dem Grenzwert liegen, so wird das Lebensmittelaufsichtsamt
vom Fund benachrichtigt. Ein Tierarzt der Schweinebranche
berät den Lieferanten im Hinblick auf mögliche Verbesserungen.
Der Untersuchungsbericht wird dem Lieferanten und dem
Schlachthof zugestellt. Aufgrund der Kritikpunkte des Berichts
Qualitätssicherungshandbuch
entscheidet der Schlachthof, ob der Bestand auf die Verdachtsliste zu setzen ist, was eine erhöhte Stichprobenkontrolle
künftiger Lieferungen an den Schlachthof nach sich zieht.
Hormone
In der EU ist der Einsatz von Hormonen zur Leistungsförderung
verboten. In Dänemark werden Stichproben von Muskelfleisch,
Urin, Blut und Fäkalien seit 1986 regelmäßig auf Hormonrückstände untersucht, wobei in den vergangenen 20 Jahren so gut
wie keine Rückstände mehr gefunden wurden.
Pestizide und PCB
In Dänemark ist die Anwendung von chlorhaltigen Pestiziden
und Polychlorierten Biphenylen (PCB) in der Tierproduktion
sowie in allen Räumen verboten, in denen Lebensmittel,
Getreide oder Futtermittel hergestellt bzw. aufbewahrt werden.
Seit den 1980er Jahren führt das Veterinär- und Lebensmitteldirektorat Stichprobenuntersuchungen auf Pestizid- und
PCB-Rückstände in Lebensmitteln tierischen und pflanzlichen
Ursprungs durch. Bei Schweinen wird Nierenfett analysiert,
wobei in den letzten Jahren nur Spurenmengen von Pestiziden
und PCB gefunden wurden. Die zulässigen Grenzwerte wurden
zu keinem Zeitpunkt überschritten. Dass immer noch Rückstände dieser Stoffe vorkommen, erklärt sich durch ihren
langsamen Abbau in der Natur.
Dioxine
Seit 2003 untersucht das Veterinär- und Lebensmitteldirektorat Schlachtschweine auf Dioxine. Keine der jährlich ca. 100
Proben hat bislang den EU-Grenzwert überschritten.
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