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PRODUKTIONSÜBERGREIFENDE ELEMENTE
an Stelle von wärmebehandelten Futtermühlenprodukten
empfohlen.
Schließlich kann der Zusatz von sehr geringen Mengen organischer Säuren (z.B. Milchsäure) zum Futter das Salmonellenvorkommen bei Schweinen reduzieren, was vermutlich auf
positive Beeinflussung der mikrobiellen Gegebenheiten im
Darm zurückzuführen ist.
Ausbreitung unter den Tieren
All-In/All-Out-Produktion (Batchproduktion) mit Reinigung
zwischen jeder Gruppe von Schweinen verringert die Gefahr
der Salmonellenübertragung von Gruppe zu Gruppe. Zusammen
mit anderen Maßnahmen trägt diese Produktionsform entscheidend zur Salmonellenreduzierung bei.
Meldepflicht
Salmonellenvorkommen sind meldepflichtig. Beim Handel mit
Lebendtieren sind folgende Angaben zu machen:
Salmonellenniveau (Mastschweinebestände) der
letzten drei Monate
Salmonellenindex (Zucht- und Vermehrungsbestände)
der letzten sechs Monate
Salmonellenstatus (A, B oder C) bei allen Schweinebeständen
Eventuelle Salmonellenfunde in Dungproben
(alle Bestände).
Im Schlachthof besteht ein großes Verbreitungsrisiko folglich
bei der Entnahme von Magen und Darm aus dem Schlachtkörper. In diesem Bereich wurden in Dänemark eine Reihe
vorbeugender Maßnahmen eingeführt.
Die Schlachtbetriebe sind ständig bestrebt, die Gefahr der
Salmonellenübertragung auf Schlachtkörper durch Verfahrensoptimierung zu minimieren. Dazu zählt z.B. das Sterilisieren
aller Geräte in 82 °C heißem Wasser oder die Entfernung
sichtbarer Kontamination mittels Heißdampfsauger.
Schlachtung von Schweinen aus
salmonelleninfizierten Beständen
Schlachtschweine aus salmonelleninfizierten Beständen
(Niveau 3, s. 5.2.8) werden von anderen Schweinen getrennt
transportiert und (unter verschärften Hygienebedingungen)
geschlachtet. Um den Kontakt mit kontaminierten Mundhöhlen und Schlünden zu vermeiden, werden die Köpfe nicht
gespalten. Geschlinge von Niveau-3-Schweinen werden entsorgt
oder wärmebehandelt. Ihre Verwendung zum Konsum als
Frischwaren ist unzulässig.
Von Niveau-3-Schlachtkörpern werden Stichproben zur Überprüfung der Schlachthygiene genommen. In eigens entwickelten
Kabinen werden Niveau-3-Schlachtkörper abschließend 15
Sekunden lang mit 82 °C heißem Wasser abgeduscht, was eine
eventuelle Salmonellen-Kontamination erheblich reduziert.
Frischfleischüberwachung
5.2.5
Vorbeugung von Salmonellenvorkommen in Schlachtbetrieben
Salmonellen kommen im Magen-Darm-Trakt (Maul, Schlund,
Magen und Darm) der Schweine vor.
Qualitätssicherungshandbuch
Jeden Tag werden in allen Schlachtbetrieben jeweils fünf
Schlachtkörper-Proben genommen und auf Salmonellen
untersucht. Die Ergebnisse werden laufend ausgewertet. Ist
innerhalb von 11 Tagen mehr als eine Probe positiv, muss der
Schlachtbetrieb Ursachenforschung betreiben.
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