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PRODUKTIONSÜBERGREIFENDE ELEMENTE
Mastschweine
Wenn Schweine mit Salmonellen infiziert werden, beginnt ihr
Immunsystem im Laufe von zwei bis vier Wochen, Antikörper
zu produzieren. Während der Infektion bleibt die Zahl der
Antikörper hoch, nach ihrer Überwindung fällt sie ab. Werden
Salmonellenantikörper gefunden, ist dies ein sicheres Anzeichen
für eine akute oder überstandene Infektion. Die Zahl der
Antikörper dient daher als Maß für die Überwachung auf
Salmonellen.
Die Antikörpermenge, der Salmonellenwert, wird durch ELISATest (Enzyme-Linked Immunosorbent Assay) bestimmt. Man
unterscheidet nach positiven und negativen Proben. Steigt die
Anzahl positiver Proben in einem Bestand, kann ein Eingriff
erforderlich sein.
Für Mastschweinebestände gelten die folgenden Vorschriften:
Aus Lieferungen von Beständen, die mehr als 200 Schlachtschweine jährlich produzieren, werden im Verhältnis zur Anzahl
produzierter Schweine im Schlachtbetrieb zufällige Stichproben
zur Antikörperuntersuchung entnommen. Zu testende
Schlachtkörper werden nach dem Wiegen automatisch ausgewählt. Eine Fleischprobe von ca. 10 g wird herausgeschnitten,
in einem Behälter angebracht und gekennzeichnet, so dass
sich Schwein und Bestand eindeutig identifizieren lassen.
zur Verfügung gestellt. In der Monatsaufstellung sind u.a. die
CHR-Nummer, das Datum der Probenahme, die Anzahl entnommener Proben, der Anteil positiver und negativer Proben
sowie das Überwachungsergebnis der vorangegangenen
sechs Monate angegeben. So können der Produzent und seine
Berater die Entwicklung des Bestandes laufend verfolgen.
5.2.8
Einstufung der Schlachtschweinelieferanten nach Salmonellenniveau
Auf Grundlage der Proben aus den vorangegangenen drei
Monaten wird ein Schlachtschweineindex für den Bestand
berechnet. Dieser dient als Ausgangspunkt für die Einstufung
des Bestandes in eins von drei Salmonellenniveaus:
Niveau 1: Keine oder wenige positive Proben
Niveau 2: Größere Anzahl positiver Proben
Niveau 3: Zu viele positive Proben.
Alle Betriebe, die in Niveau 2 oder 3 eingestuft werden, müssen
den Sauenbestand angeben, von dem die Ferkel stammen.
Salmonellen-Abzüge
Ist ein Bestand in Niveau 2 oder 3 eingestuft worden, so erfolgt
– auf Initiative und im Auftrag der Schweinebranche – ein
Abzug vom Abrechnungspreis gemäß unten stehender Tabelle.
Die Fleischprobe wird eingefroren und dann im aufgetauten
Zustand auf Salmonellenantikörper untersucht. Die Ergebnisse
werden im Zoonosenregister des Umwelt- und Lebensmittelministeriums erfasst.
Das Ergebnis der Salmonellenüberwachung wird einmal
im Monat ausgewertet, die Untersuchungsergebnisse der
Fleischsaftproben werden dem Produzenten auf der Website
des Schlachthofs im Produzentenbereich jedoch laufend
Qualitätssicherungshandbuch
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