QSG Germany 2021 - copy - Flipbook - Side 44
PRIMÄRPRODUKTION
1.6.2
Zusammensetzung des Futters
Nährstoffe:
Ein Futtermittel setzt sich aus verschiedenen Arten
von Nährstoffen zusammen. Entscheidend ist, dass
man den Gehalt des Futters an Energie, Aminosäuren,
Vitaminen und Mineralien kennt.
Futterzusatzstoffe: Stoffe, Mikroorganismen und
Präparate, die weder Futtermittel noch Vormischungen sind und dem Futter oder dem Trinkwasser
beigemengt werden, damit sie einen oder mehrere
der folgenden Punkte positiv beeinflussen:
a)
b)
c)
d)
e)
Qualität des Futtermittels
Eigenschaften der tierischen Erzeugnisse
Deckung des Ernährungsbedarfs der Tiere
Auswirkungen der Tierproduktion auf die Umwelt
Produktionsleistung und Tierwohl, insbesondere
durch Verbesserung der Darmflora oder der
Verdaulichkeit von Futtermitteln
Jodzahl:
Die Jodzahl ist ein Maß für den Gehalt an ungesättigten
Fettsäuren im Fett. Ein hoher Gehalt an ungesättigten
Fettsäuren im Futter (z.B. von Fischmehl) führt zu
einer hohen Jodzahl im Speck. Mit Rücksicht auf die
Haltbarkeit des Fleisches empfiehlt es sich, bei der
Futterzusammensetzung darauf zu achten, dass die
Jodzahl im Speck nicht zu hoch wird.
Das Futter der Tiere setzt sich aus einer Reihe von Futtermitteln
und evtl. Futterzusatzstoffen zusammen. Futtermittel werden
in Bezug auf Nährstoffgehalt und Verdaulichkeit bewertet.
Zusatzstoffe sind definiert als Stoffe oder Präparate, die
geeignet sind, die Eigenschaften der Futtermittel oder die
44
Tierproduktion zu beeinflussen. Zur Gruppe der Zusatzstoffe
gehören u.a. Aminosäuren, Mikromineralstoffe/Spurenelemente, Vitamine und Probiotika.
Solange eine Futtermischung die erforderlichen Nährstoffe
enthält, haben die einzelnen Futterbestandteile im Allgemeinen
Allgemeinen keinen Einfluss auf die Fleischqualität, sondern
lediglich auf die Gewichtszunahme, d.h. die Ertragslage des
Schweineproduzenten. Deshalb bestehen für die Zusammensetzung der Rohwaren im Schweinefutter nur Richtwerte,
und es gibt auch keine offizielle Kontrolle der Anwendung der
einzelnen Futtermittel.
Sauen, Ferkel und Mastschweine stellen unterschiedliche
Ansprüche an die Verdaulichkeit und den Nährstoffgehalt des
Futters. Die Richtwerte für die Anwendung von Futtermitteln
basieren darauf, dass der Nährstoffgehalt in den Rohwaren
einheitlich und bekannt ist.
Die Leitlinien für die Anwendung der einzelnen Rohwaren im
Schweinefutter basieren auf den folgenden Faktoren:
Fresslust
Die Futteraufnahme sinkt, wenn das Futter nicht gut schmeckt
oder Schadstoffe enthält.
Fleischqualität
Vereinzelte Futtermittel verringern Geschmack, Farbe, Konsistenz und Haltbarkeit des Fleisches. Zum Beispiel wird im Futter
für Schweine über 40 kg kein Fischmehl verwendet.
Außerdem wird empfohlen,