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PRIMÄRPRODUKTION
Beim Mischen von Schweinefutter verwenden sowohl die
Futtermittelfirmen als auch die Tierhalter die Branchennormen
für Nährstoffe als Grundlage für ihre Berechnung der Zusammensetzung des Futters. Das gewährleistet gesundes Futter, das
optimales Wachstum und maximale Ausschöpfung der Erbanlagen für hohen Magerfleischanteil ergibt.
Die Erzeugerbetriebe verfahren nach Richtlinien für erhöhte
Hygiene in Silo- und Fütterungsanlagen zur Sicherung gegen
Kontamination mit Salmonellen. Allgemein besteht für
Getreide, Erbsen etc. aus eigenem Anbau nur ein geringes
Kontaminationsrisiko. Es muss jedoch sichergestellt werden,
dass die Rohwaren bei der Lagerung vor Vögeln, Nagern und
anderem Ungeziefer geschützt sind.
Beimischung von Zusatzstoffen
Laut EU-Futtermittel-Hygieneverordnung müssen alle Landwirtschaftsbetriebe beim Veterinär- und Lebensmitteldirektorat registriert sein. Landwirtschaftsbetriebe, die Futter mit
Beimischung von reinen Zusatzstoffen oder Vormischungen
herstellen, sind als HACCP-Bestände (HACCP: Hazard Analysis
and Critical Control Points) zu registrieren, d.h. ihre Qualitätssicherung muss – wie die der Futtermittelindustrie – den
HACCP-Prinzipien genügen. Landwirtschaftsbetriebe, die
Fertigmischungen einsetzen bzw. Futter aus Zusatzfutter- und
Mineralfuttermischungen herstellen, müssen als GMP-Betriebe
die Richtlinien für Good Manufacturing Practice einhalten.
1.6.6
Salmonellen
Die Entscheidung zwischen Ad-libitum- und restriktiver Fütterung
ist im Zusammenhang mit der Gewichtszunahme, dem
Magerfleischanteil und dem Futterbedarf zu sehen. Eine
Steigerung der Gewichtszunahme kann die Anzahl produzierter
Schweine pro Buchtenplatz erhöhen. Andererseits wird der
zusätzlichen Gewichtszunahme kein konkreter wirtschaftlicher
Wert beigemessen, wenn im Mastschweinestall reichlich Platz
vorhanden ist. Außerdem sind der Futterpreis und die Größe
der Zulage/des Abzugs nach Magerfleischanteil in der Abrechnung des Schlachthofs von Bedeutung. Das zweckmäßigste
Prinzip der Futterverabreichung ist auf Grundlage der jeweiligen
Tiergruppe, Art der Aufstallung, des Futtertyps und der Futterstrategie zu bestimmen.
Die dänische Schweinebranche hat Anweisungen erstellt, wie
Schweineproduzenten der Infektion mit Salmonellen im
Bestand vorbeugen und sich vor dem Einschleppen von Salmonellen in einen salmonellenfreien Bestand schützen können.
Laut Umwelt- und Lebensmittelministerium sind Futtermittelfirmen verpflichtet, Salmonellen in Futtermitteln zu bekämpfen.
Die meisten Futtermittelfirmen benutzen Wärmebehandlung
bei mindestens 81 °C, um den gesetzlichen Anforderungen
zu genügen. Salmonellenkontaminierte Rohwaren werden
ebenfalls einer Wärmebehandlung bei mindestens 81 °C
unterzogen. Somit unterliegt der gesamte Futtermitteleinkauf
dänischer Schweineproduzenten einem Salmonellen-Kontrollsystem.
Qualitätssicherungshandbuch
Fütterungssysteme
Die Wahl der Fütterungsanlage hängt davon ab, ob Trockenoder Nassfütterung und restriktive oder Ad-libitum-Fütterung
eingesetzt wird.
Trockenfutter kann als Mehl oder als Pellets verabreicht
werden. Schweine fressen pelletiertes Futter ca. doppelt so
schnell wie Mehlfutter. Bei gleichzeitiger Verabreichung von
Flüssigkeit wächst die Geschwindigkeit der Futtereinnahme
zusätzlich. Mit Nassfutter ist die Futtereinnahme bei Schweinen
somit am schnellsten.
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