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NOTHILFEPROJEKTE
NOTHILFEPROJEKTE
Afrika
Finanzierung: Aktion
Deutschland Hilft
LIBYEN
Implementierungspartner:
SOS Mediterranee
UNESCO-Friedenspreisträger 2017
» Libyen: Seenotrettung SOS MEDITERRANEE
Der Fluchtweg über das zentrale Mittelmeer hat sich in den vergangenen Jahren zu
einer der tödlichsten Fluchtrouten der Welt entwickelt. Zivile Seenotrettungsorganisationen, wie das europäische Netzwerk SOS MEDITERRANEE (SOS MED), sind die einzigen vor
Ort, um Menschen, die auf ihrer Flucht in Seenot geraten, zu helfen.
Neben der Rettung von Menschen in Seenot verfolgt das Engagement professionelle
medizinische Hilfe und auch psychologische Betreuung der Überlebenden sowie Zeugnis
über das Schicksal der Geretteten. SOS MED betreibt das Rettungsschiff Ocean Viking,
das in den internationalen Gewässern zwischen Italien und Libyen im Einsatz ist. Vor diesem Hintergrund unterstützt Islamic Relief Deutschland durch dieses Konsortialprojekt
seit Juli 2018 SOS MED, um die Geflüchteten vor der Mittelmeerküste zu retten.
In diesem Projekt wurden trotz aller Hindernisse und der Corona-Pandemie durch das
Rettungsschiff Ocean Viking 32 Rettungsmissionen durchgeführt, 2.276 geflüchtete
Menschen vor dem Tod auf See bewahrt, an Bord mit Würde behandelt und in einen sicheren Hafen gebracht. Unter den geretteten Personen befanden sich 222 Frauen, 2.054
Männer und 639 Minderjährige, davon 537 unbegleitet.
Gleichzeitig setzt sich SOS MED dafür ein, dass Seerecht eingehalten und umgesetzt
wird. Die Situation der Geflüchteten sowie das Thema der zivilen Seenotrettung und des
humanitären Notstandes im Mittelmeer wurde durch Pressemitteilungen, brieflichen
Kontakt mit dem Bundesministerium für Inneres, Online-Petitionen, Kampagnen, Pressekonferenzen, diverse Statements und über verschiedene Media-Kanäle, einschließlich
Social Media publik gemacht. Die Geschichte der Geretteten wurde weitergegeben, um
die europäische Öffentlichkeit für die Situation der Geflüchteten im Mittelmeerraum zu
sensibilisieren.
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ISLAMIC RELIEF DEUTSCHLAND
» Malawi: Bessere Initiative für von Zyklon Idai betroffene Gemeinden
in Blantyre Rural District aufbauen
Im März 2019 wurde Malawi von verheerenden Überschwemmungen durch Zyklon Idai
heimgesucht. Das integrierte und multisektorale Projekt zielte darauf ab, das allgemeine Wohlergehen der von Überschwemmungen betroffenen Bevölkerung im ländlichen
Bezirk Blantyre zu verbessern. Dies konnte erreicht werden durch die Wiederherstellung
und den Schutz der landwirtschaftlichen Lebensgrundlage mit klimaangepassten und
katastrophenresistenten Praktiken, die Verbesserung der Gesundheit und Hygiene durch
Zugang zu sauberem Trinkwasser und Bewusstseinsbildung und durch den Bau und
Wiederaufbau der 1.500 Unterkünfte nach Bereitstellung von Bargeldzuschüssen und
Non-Food-Artikeln (NFI). 98,7 Prozent der Haushalte in den Projektorten verfügen über
Toiletten und benutzen diese, um besser vor Krankheiten geschützt zu sein. 40 geschulte
freiwillige Gesundheitshelfende der Gemeinschaft trugen wesentlich zur Verbesserung
der persönlichen Hygienepraktiken in 1.500 begünstigten Haushalten bei, indem sie Aufklärungskampagnen zu Gesundheits- und Hygienefragen durchführten. 66,8 Prozent der
begünstigten Haushalte gaben an, dass die Ernteerträge um 23,5 Prozent gestiegen sind
und sie ihren Nahrungsmittelbedarf im Vergleich zu früheren Saisons decken konnten.
59,7 Prozent der Haushalte essen nun drei Mal täglich, 38 Prozent zwei Mahlzeiten und
0,9 Prozent eine Mahlzeit pro Tag. Das Projekt hat die Gesundheits- und Hygienepraktiken durch den Zugang zu sauberem Trinkwasser und das Hygienebewusstsein von 1.476
betroffenen Familien deutlich verbessert. •
Projekt
Laufzeit
Libyen: Seenotrettung SOS MED
01.07.2019-31.12.2020
2.276
10.000,00 €
Malawi: Bessere Initiative für von Zyklon
Idai betroffene Gemeinden in Blantyre
Rural District aufbauen
01.11.2019-31.10.2020
7.500
430.477,00 €
LIBYEN
JAHRESBERICHT 2020
MALAWI
Begünstigte
Gesamtkosten
MALAWI
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