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NOTHILFEPROJEKTE
NOTHILFEPROJEKTE
monat konnten in diesem kurzen Zeitraum von zwei Wochen 146 Patienten behandelt
werden. Die Patienten haben alle benötigten Medikamente erhalten. Die Gesundheitseinrichtung verfügte nach Beendigung des Projektes noch über einen Medikamentenvorrat für weitere vier bis fünf Monate, der ausreichte, um mehr als 4.230 Patienten
zu versorgen. Vor diesem Hintergrund diente das Projekt, dass auch die Gefahr eines
weiteren Cholera-Ausbruches verringert wurde. Das Gesundheitsteam von Islamic Relief
überwachte die weitere Projekt-Umsetzung und die Medikamenten-Verteilung.
» Syrien: Beitrag zur Aufrechterhaltung der Basisgesundheitsversorgung
(Krankenhaus Atmeh)
SYRIEN
Finanzierung: Aktion
Deutschland Hilft;
Implementierungspartner:
Humanitarian Academy
for Development
» Jemen: Capacity Building für lokale Nichtregierungsorganisationen
Lokale Nichtregierungsorganisationen (NROs) spielen eine bedeutende Rolle im Rahmen
der Humanitären Hilfe. Ziel des Projektes ist es, die Kapazitäten von 20 lokalen jemenitischen NROs durch Trainings- und Mentoring-Programme in den Bereichen strategische
Planung und Management, Projektplanung und -implementierung, Verfassen von Projektanträgen und Geberbeziehungen zu stärken. Hierfür wurden zunächst die aktuellen
und dringendsten Trainingsbedarfe der NROs mittels einer Bedarfserhebung ermittelt.
Insgesamt wurden bislang 17 virtuelle Trainingskurse für insgesamt 413 Teilnehmende
an 74 Trainingstagen mit Initiativen aus dem Süden Jemens umgesetzt. Das Assessment
beinhaltete weitere Instrumente wie Literaturrecherche und Fokusgruppendiskussionen
mit 20 Mitarbeitenden humanitärer Organisationen. Die Trainings sollen nach Genehmigung der Behörden auch im Norden des Landes durchgeführt werden. Im Anschluss folgt
die Mentoring-Phase, in der zehn ausgewählte NROs im Bereich Organisationsentwicklung und strategisches Management beraten werden und seitens des Projekts finanzielle
Unterstützung für die Umsetzung von Maßnahmen im Bereich Organisationsentwicklung
erhalten.
» Jemen: Cholera Nothilfe Taiz
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Finanzierung: Aktion
Deutschland Hilft,
Auswärtiges Amt;
Implementierungspartner:
Deutsch-Syrischer-Verein e. V.
Die zunehmende humanitäre Katastrophe in Syrien hat im Laufe der Jahre große Vertreibungsströme in den Norden des Landes ausgelöst. Die medizinischen Einrichtungen
waren überlastet, und medizinische Hilfsgüter waren oft nicht verfügbar. Vor diesem
Hintergrund wurde im Januar 2020 dieses Projekt ins Leben gerufen, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung, insbesondere der am stärksten gefährdeten Gruppen
zu gewährleisten. In Ergänzung zum dreijährigen Gesundheitsprojekt, welches durch das
Auswärtige Amt unterstützt und vom Deutsch-Syrischen Verein e.V. umgesetzt wurde,
zielte diese zusätzliche Komponente auf die Unterstützung des Krankenhauses in Atmeh
(Syrien) ab. Dessen Betrieb hätte ohne die Projektunterstützung eingeschränkt werden
müssen, weil ein früherer Unterstützer des Krankenhauses sich aus dem Projektgebiet
zurückgezogen hatte.
Das unterstützte Krankenhaus konnte durch die regelmäßige Bereitstellung von
medizinischem Equipment zur qualitativ hochwertigen und kostenlosen Behandlung
der Patienten und ihrer Genesung beitragen. Die Betriebskosten und Instandsetzungsmaßnahmen wurden auf monatlicher Basis finanziell gedeckt, um das Krankenhaus
funktionsfähig zu halten. Durch das Projekt wurden die Gehälter von 48 medizinischen
Fachkräften sowie Verwaltungspersonal übernommen, wodurch sie ein geregeltes
Einkommen hatten. Insgesamt wurden in den drei Monaten der Projektlaufzeit 46.641
Patientinnen und Patienten behandelt. Das waren 25.401 Menschen mehr und damit
mehr als doppelt so viele als geplant. Dieses Ergebnis zeigt deutlich das hohe Engagement und die Effektivität des medizinischen Personals, aber auch die wachsende Zahl
von Menschen, die eine medizinische Versorgung benötigten.
» Unterstützung des Gesundheitssystems in Syrien
Das Projekt ist eine Nothilfereaktion auf die explosionsartigen Ausbrüche von akuter
wässriger Diarrhoe und Cholera, die in den letzten Jahren im Jemen vermehrt auftraten.
Die Ressourcen der staatlichen Gesundheitsbehörden sind ausgeschöpft. Die Intervention zielte darauf ab, bestätigte Cholerafälle in den ausgewählten Gesundheitseinrichtungen medizinisch zu betreuen. Insgesamt trug dieses Projekt erheblich zur Verbesserung
des Gesundheitszustands der betroffenen Bevölkerung in Taiz bei, senkte die Morbiditäts- und Mortalitätsrate und rettete das Leben vieler Cholera-Patienten. Aufgrund der
festgestellten Verzögerung bei der Übermittlung der Medikamente im letzten Projekt-
Durch die seit 2011 anhaltenden Kriegshandlungen in Syrien, ist das Gesundheitssystem
stark beeinträchtigt und eine adäquate medizinische Versorgung der Bevölkerung nicht
möglich. Hinzu kommt der steigende Bedarf an medizinischer Behandlung durch Kriegsverletzungen, Traumata, aber auch Infektionskrankheiten und chronische Krankheiten.
Ziel des Projektes war es daher, die gesundheitliche Versorgung in Nord-Ost-Syrien
durch Bereitstellung von Medikamenten und medizinischem Equipment sowie Instandsetzungsarbeiten an den Gesundheitseinrichtungen, Übernahme von Betriebskosten der
Krankenhäuser und Bezahlung von Gehältern von medizinischem und administrativem
ISLAMIC RELIEF DEUTSCHLAND
JAHRESBERICHT 2020
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