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ENTWICKLUNGSPROJEKTE
ENTWICKLUNGSPROJEKTE
Asien
» Bangladesch: EEP: Integriertes Entwicklungsmodell zur Beseitigung extremer
Gesundheitseinrichtungen und sanitären Anlagen gewährleisten sowie die Tierzucht
durch die Nutzung neuer Kenntnisse und Fertigkeiten und neuen landwirtschaftlichen
Technologien verbessern.
Im Rahmen des Projektes wird für eine ökologische Nachhaltigkeit durch die Unterstützung nachhaltiger und innovativer Gewächshauspflanztechnologie (Green House
Technology) und Unterstützung des Recycling-Programms zur Umwandlung von Getreide in Futter gesorgt. Als Ergebnis werden umweltfreundliche Bio-Produkte wie BioFleisch hergestellt. Zudem werden die Begünstigten mit medizinischer Versorgung und
Schutzgütern ausgestattet, um sich besser vor Krankheiten schützen zu können.
Armut im ländlichen Bangladesch
Das dreijährige Projekt (2020-2023) zur nachhaltigen Einkommenssicherung und Förderung des Modells zur Beseitigung extremer Armut in Kurigram wird 1.000 extrem armen,
marginalisierten Frauen, die sich als Familienoberhaupt um ihre Familien sorgen, ein
erhöhtes Einkommen, Ernährungssicherheit, Zugang zum Markt und zu grundlegenden
Dienstleistungen ermöglichen. Es sollen Einkommen für die extrem armen Haushalte generiert sowie strukturelle Ursachen von extremer Armut und Nahrungsmittelunsicherheit
beseitigt werden. Dadurch werden die ökonomische Situation sowie die gesellschaftliche
Teilhabe von Frauen im Land verbessert.
Vor diesem Hintergrund wurden 32 Selbsthilfegruppen (SHG) gebildet und die jeweiligen SHG-Leiterinnen erweiterten ihr Wissen durch Schulungen zur Entwicklung von
Führungsqualitäten. Die SHGs sind vollständig partizipativ und inklusiv, wobei Islamic
Relief nur eine moderierende Rolle eingenommen hat. 753 Frauen nahmen bereits
an Schulungen zu verschiedenen einkommensgenerierenden Aktivitäten teil und 757
Begünstigte haben ihre individuellen Geschäftspläne (zum Beispiel in Tierzucht, Kleingewerbe, Landpachtung für landwirtschaftlichen Anbau) entwickelt. Mehr als die Hälfte
der Frauen haben ihre „Anschubsfinanzierung“ (gebührenfreies und zinsloses Darlehen)
jeweils in Höhe von circa 120 Euro erhalten, um ihre Aktivitäten zu starten.
» China: Verbesserung der Lebensgrundlagen und Stärkung der
Widerstandsfähigkeit im ländlichen Gansu Gebiet
In diesem Projekt sollen in der chinesischen Provinz Gansu die Risiken, die Naturkatastrophen sowie die Corona-Pandemie mit sich bringen, durch Katastrophenvorsorge und
Schaffung eines nachhaltigen Einkommensunterhalts für 4.200 arme Landwirtinnen und
Landwirten abgemildert werden.
Das Entwicklungsprojekt wird armen ethnischen Minderheiten und anderen Landwirtinnen und Landwirten ein erhöhtes Einkommen und einen sicheren sowie nachhaltigen Lebensunterhalt, Dienstleistungen zum Schutz vor Katastrophen, wirtschaftliche
Widerstandsfähigkeit und eine Verringerung ihrer Armut ermöglichen. Das Projekt wird
für die präventive und situative Gesundheit und außerdem den Zugang zu verbesserten
BANGLADESCH
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ISLAMIC RELIEF DEUTSCHLAND
CHINA
LIBANON
Finanzierung: Aktion
Deutschland Hilft
» Nepal: Verbesserung der gemeinde- und schulbasierten Katastrophenvorsorge
in Erdbeben betroffenen Gebieten des Ramechhap-Distrikts – Phase II
Dieses Projekt ist eine Erweiterung des bereits durchgeführten Projekts zur Katastrophenvorsorge in Nepal und baut auf den in der ersten Phase durchgeführten Aktivitäten
auf. Vor diesem Hintergrund wurde in der zweiten Phase die Katastrophenvorsorge der
lokalen Behörden und Gemeinden sowie das Mainstreaming der Katastrophenvorsorge
in verschiedenen Sektoren in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen verbessert.
Das konkrete Ergebnis dieses Projektes in der zweiten Phase ist, dass 3.367 Menschen
(darunter 1.597 Frauen und 1.161 Kinder) vor Katastrophen besser geschützt sind. Ihre
Gemeinden und deren lokale Katastrophenmanagementsysteme sind widerstandsfähiger
gegenüber den Auswirkungen von Katastrophen durch Stärkung der in der ersten Phase
etablierten gemeindebasierten Institutionen und Schulen im Bereich Katastrophenvorsorge und Kindesschutz sowie Verlinkung von 93 gemeindebasierten Organisationen
(CBOs) und Gemeindegruppen zu Institutionen der Katastrophenvorsorge der regionalen
und nationalen Regierung.
» Pakistan: Integriertes Programm zur Förderung von Straßenkindern (POCAR)
Tausende Straßenkinder in Rawalpindi sind weitestgehend aus der Gesellschaft ausgeschlossen und kennen ihre Rechte nicht. Auf den Straßen sind sie Ausbeutung, körperlichem und sexuellem Missbrauch sowie Misshandlungen ausgesetzt. Sie haben weder
genug zu essen, Unterkunft oder soziales Netzwerk noch Zugang zu gesundheitlicher
und psychischer Versorgung oder Bildung.
Vor diesem Hintergrund trug das Projekt POCAR (Protection of Child at Risk) in der
ersten Phase von 2018-2019 dazu bei, 250 Straßenkinder in ihrem Selbstbewusstsein
und ihren Lebenskompetenzen zu stärken, sie zu schützen und ihnen bessere Zukunftsperspektiven zu bieten. Neben den Kindern nahmen Familienmitglieder, Arbeitgeber
sowie Vertreter der lokalen Regierung an Schulungen teil. Durch das POCAR-Projekt in
der 2. Phase (2020-2023) werden 750 Straßenkinder in Rawalpindi mittels Schulungen in
Ernährung, Hygiene und Kompetenzentwicklung sowie durch Renovation und Durchführung informeller Bildungsangebote (verschiedener Jahrgänge inklusive Speed Literacy
Programme zum Lernen von Lesen und Schreiben) und dem Angebot von bedarfsorientierter psychosozialer Unterstützung in ihrem Selbstbewusstsein, ihren Fähigkeiten und
JAHRESBERICHT 2020
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