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FRÖBEL-Jahresbericht 2021 |
Die Herausforderung: Die Gesetzesnovellierung
Das gemeinsame Ziel von Familien, Trägern, Ver-
muss kostenneutral sein, so die Vorgabe des Lan-
bänden und Landesregierung ist also klar: Wir
des. Als „Quadratur des Kreises“ bezeichnen
wollen aus Mangelorten gute Bildungsorte gestal-
Prozessbeteiligte zurecht die Unmöglichkeit, mehr
ten. Das neue Kitagesetz muss die dafür notwendi-
Personal, mehr Zeit für Leitungsaufgaben und eine
gen Rahmenbedingungen schaffen.
bessere Kitaqualität mittels Evaluation zum selben
Preis umzusetzen. Alle Beteiligten erwarten einen
„Mein größter Wunsch an das neue Kitagesetz ist
lebhaften, aber auf Basis der bisherigen Erfahrun-
die Vereinheitlichung des Finanzierungssystems und
gen auch sehr offenen und konstruktiven Prozess. Im
eine auskömmliche Finanzierung – unabhängig
Jahr 2022 werden die Arbeitsgruppen ihre Ergebnis-
vom kommunalen Geldsäckel. Nur so können wir
se vorstellen, die in einen ersten Gesetzesentwurf
vernünftige Qualitätsstandards für alle Kitas in
einfließen. Bis zur Landtagswahl im Jahr 2023 soll
Brandenburg entwickeln und auch umsetzen.“
das neue Gesetz beschlossen sein.
Alexandra Mebus-Haarhoff, Syndikusanwältin, Bereichsleiterin Ost
Als positives Signal des Ministeriums werten wir die
im Herbst 2021 getroffene Entscheidung der
Landesregierung, trotz Sparmaßnahmen im
Bildungsetat für 2022 die leichte Verbesserung des
Personalschlüssels im Krippenbereich (von 1:5 auf
1:4,65) wie geplant umzusetzen. Dafür wird es
zunächst kein weiteres beitragsfreies Kitajahr
Was wäre Ihnen mit Blick auf die Betreuung
von brandenburger Kindern in der Kita wichtiger?
71,2 %
Mehr pädagogisches
Personal für gute
Bildungsangebote
12,9 %
Beides nicht wichtig
15,9 %
Ein zusätzliches
kostenloses Kitajahr
geben. Aus der Perspektive von Kitakindern und
pädagogischen Fachkräften hat das Land die
richtigen Prioritäten gesetzt. Tatsächlich wird die
Befragungszeitraum: 10.09.–16.09.2021, Brandenburg
(Statistischer Fehler Gesamtergebnis: 9,9 % | Stichprobengröße: 303)
Entscheidung aber auch von den Brandenburgerinnen und Brandenburgern mehrheitlich befürwortet. Laut einer von FRÖBEL beauftragten
repräsentativen Onlineumfrage des Instituts CIVEY
sprechen sich 71,2 Prozent der Befragten für die
Beibehaltung von Kitagebühren zugunsten von
mehr Personal aus – bei Menschen mit Kindern im
eigenen Haushalt ist der Anteil sogar noch höher,
obwohl ein Teil von ihnen durch die Regelung
finanzielle Einbußen verkraften muss.
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