FRÖBEL-Jahresbericht 2022: FRÖBEL bewegt - Bericht - Seite 117
Bilinguales Konzept
Muttersprache
ist Herzenssprache
Kinder, Familien und pädagogische
Fachkräfte bereichern den Kitaalltag
durch ihre Kultur und Familiensprache.
Rund die Hälfte aller Einrichtungen bei
FRÖBEL arbeitet mit einem bilingualen
Konzept. Ziel ist es, Kindern einen
freudvollen Zugang zu neuen Sprachen
zu ermöglichen und so Berührungsängste und Hürden beim Erwerb von
Fremdsprachen abzubauen.
In Kitas werden teilweise bis zu 20 Familiensprachen gesprochen. Wie lassen sich in den Einrichtungen die vielen Familiensprachen der Kinder
sichtbar machen?
Das geschieht auf ganz vielfältige Weise. Die Kinder
und ihre Familien werden immer dazu eingeladen,
Bücher und Lieder in ihrer Familiensprache mitzubringen, um sie in der Kita zu teilen. Es wird in
verschiedenen Sprachen gesungen, es werden
Traditionen, Rituale und Feste anderer Kulturkreise
vorgestellt. Das setzt eine gute Zusammenarbeit mit
den Familien voraus. Durch unsere offene Willkommenskultur möchten wir, dass Eltern sich mit ihrer
Herkunft bei uns gesehen und wertgeschätzt
Wie wichtig ein bilinguales Konzept in
einer vielsprachigen Gesellschaft ist
und wie dessen Umsetzung in der Praxis
gut gelingt, erläutert Alison MannionGhanbari im Interview. Sie ist Referentin
für Personalentwicklung und interkulturelle Angelegenheiten bei FRÖBEL.
fühlen. Und dabei spielt es keine Rolle, ob das die
Zweitsprache der Kita ist oder eine völlig andere.
Welche Wirkung hat da ein bilinguales
Erziehungskonzept?
In unseren bilingualen Einrichtungen hat sich das
Team auf zwei Einrichtungssprachen geeinigt.
Das heißt nicht, dass alle weiteren Familiensprachen komplett ausgeschlossen werden. Aber
zum Beispiel die Schilder der Einrichtung sind in
den zwei ausgewählten Sprachen gestaltet und
es gibt mindestens eine pädagogische Fachkraft,
die in einer anderen Sprache außer Deutsch mit
den Kindern kommuniziert.
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