FRÖBEL-Jahresbericht 2022: FRÖBEL bewegt - Bericht - Seite 190
FRÖBEL-Forschungs- und Hochschulnetzwerk
Sprechen für die Zukunft
Der kindliche Spracherwerb verläuft
komplex und sehr individuell. Pädagogische Fachkräfte wissen das – genau
beobachten sie, wie Kinder sich im
Alltag Sprache aneignen, und sind
sensibel für etwaige Förderbedarfe.
Weil uns gute frühe Sprachbildung so
wichtig ist, mussten wir nicht lange
überlegen, als zwei Partner aus unserem Forschungs- und Hochschulnetzwerk mit der Idee eines KI-gestützten
Frühwarnsystems auf uns zukamen.
Die KI-basierte Anwendung, ein Kooperationsprojekt der Klett Lernen und Information GmbH
mit dem Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT und FRÖBEL, soll pädagogische Fachkräfte bei der Einschätzung des
Sprachstands von Kindern unterstützen. Die
Anwendung soll im Kitaalltag vom Krippenalter
bis zum Übergang in die Schule einsetzbar sein
und förderrelevante Auffälligkeiten beim Spracherwerb aufzeigen. Kinder sollen dadurch bei
Bedarf so früh wie möglich gezielte zusätzliche
Förderung erhalten können.
In der ersten Projektphase, die im Mai 2022
startete und rund neun Monate dauerte, wurde
ein Sprachkorpus gesammelt, das unterschiedliche Sprachentwicklungsstände abbildet.
FRÖBEL akquirierte Einrichtungen, die bereit
waren, das Projekt zu unterstützen. Über 20
FRÖBEL-Kindergärten aus neun Bundesländern
nahmen daran teil. Ihre Aufgabe bestand darin,
Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren mit
unterschiedlichen Sprachständen und verschiedenen Erstsprachen auszuwählen sowie je eine
pädagogische Fachkraft vom Dienst in der
Gruppe für eine Schulung und für die Aufnahmen freizustellen.
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