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FRÖBEL-Jahresbericht 2021 |
Bundesprogramm „Sprach-Kitas“
Ressourcen für Sprachbildung
Bei FRÖBEL werden derzeit 77 SprachKitas mit 88 zusätzlichen pädagogischen Fachkräften und drei Fachberatungen gefördert. Insgesamt profitieren
täglich 8.000 Kinder bei FRÖBEL vom
Bundesprogramm. Dank der Förderung
sind viele wirksame Praxisprojekte
entstanden. Ein Beispiel aus München.
Katharina Werth arbeitet seit 2020 als zusätzliche
Fachkraft im FRÖBEL-Haus für Kinder Eisnergutbogen in München. Sie ist Wirtschaftspsychologin und
kann im Team dank der zusätzlichen Stunden neue
Ideen und Inspiration in die Sprachbildung einbringen. Vieles wurde seit ihrem Start erprobt, unter
anderem die Geschichtenwerkstatt.
Dabei kommt es besonders auf das Zusammenspiel
zwischen der pädagogischen Fachkraft und den
Kindern an. Das Raumhalten für die Kreativität, das
Ermutigen und der feinfühlige Dialog lassen die
Geschichten entstehen.
„Es braucht vor allem Mut und ein unterstützendes,
positives Umfeld, um sich selbst Kreativität zuzutrauen. Niemand von uns weiß, wohin uns die neue
Geschichte führt und welche Abenteuer uns
erwarten. Gespannt wagen wir uns Schritt für
Schritt ins Ungewisse – es dauert nicht lang, da
sprudeln schon die Ideen und die kleinen Autorinnen und Autoren laufen zu sprachlicher Höchstleistung auf!“ Katharina Werth, Fachkraft
Die Geschichtenwerkstatt lebt auch von der
Regelmäßigkeit. Anfangs kamen vor allem die
Kinder, denen es leichtfällt, sich zu öffnen und
Gedanken und Geschichten zu formulieren. Mit der
Zeit animierten das aktive Zuhören und der hohe
Aufforderungscharakter der Materialien auch die
eher zurückhaltenden Kinder. Die Bücher, die im
Eisnergutbogen daraus entstehen, wurden zu
Beginn im Kindermund festgehalten.
Dies stellte sich im Laufe der Zeit als ungünstig
heraus, da die Kinder die Geschichten immer
wieder vorgelesen bekommen wollten. Im Sinne
der Wortschatzerweiterung und der Entwicklung
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