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FRÖBEL-Jahresbericht 2021 |
Forschen für die Kitapraxis
Sprachbarrieren überwinden mit KI
Besonders in der frühen Bildung ist eine
enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Familien wichtig, um
Kindern bestmögliche Bildungs- und
Entwicklungschancen zu geben.
Sprachbarrieren können dabei eine
große Hürde sein – immerhin liegt der
Anteil von Kindern mit nicht deutscher
Familiensprache gerade in großen
Städten teilweise bei einem Drittel
oder höher.
Wir bei FRÖBEL möchten uns damit nicht abfinden – Barrieren sind dazu da, sie abzubauen.
Gemeinsam mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) entwickelten wir
deshalb im Sommer 2020 die Idee, künstliche
Intelligenz (KI) ganz gezielt für den pädagogischen
Dialog in zwei Sprachen nutzbar zu machen. Wir
wünschen uns eine App, die Gespräche im pädagogischen Kontext simultan übersetzt. Indem sie
„lernt“, soll die Qualität der Übersetzungen stetig
besser werden.
Die Herausforderung
Konventionelle Übersetzungs-Apps haben sich in
Praxistests als ungeeignet für den Einsatz in der
Kommunikation mit Eltern erwiesen, da sie pädagogische Begriffe, zum Beispiel „Eingewöhnung
nicht adäquat wiedergeben. Deshalb müssen
für Erst- oder Entwicklungsgespräche mit nicht
bzw. wenig Deutsch sprechenden Sorgeberechtigten häufig Sprachmittlerinnen oder Sprachmittler
hinzugezogen werden. Gerade bei sensiblen
Themen kann das für Eltern unangenehm sein.
Für Kitaleitung und pädagogische Fachkräfte
bedeutet es einen zeitlichen und organisatorischen
Aufwand, der im Alltag nicht unbegrenzt geleistet
werden kann. Spontane Tür- und Angelgespräche
sind bei Sprachbarrieren kaum möglich.
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