FRÖBEL-Jahresbericht 2022: FRÖBEL bewegt - Bericht - Seite 51
Sprachbildung ohne Sprach-Kitas?
Mit der Nachricht, das Bundessprachprogramm
würde am 31. Dezember ohne Anschluss enden, hat
die Ampelkoalition kurze Zeit nach dem Parlamentarischen Abend Fakten geschaffen – zum Leidwesen der Kinder, Familien und zusätzlichen Sprachfachkräfte. Dass das Ende der Sprach-Kitas einen
erheblichen Qualitätsverlust in der frühen Sprachbildung bedeutet und Unsicherheit für viele hochqualifizierte Fachkräfte schafft, war für FRÖBEL
Anlass, gemeinsam mit Partnern einen offenen Brief
an die Kultusministerkonferenz sowie die Jugendund Familienministerkonferenz zu verfassen.
Zwei klare Botschaften liegen dem offenen Brief
zugrunde: Erstens sollen sich die Länder klar gegen
das Ende des Bundesprogramms „Sprach-Kitas“
positionieren – ein Programm, das seit rund zehn
Jahren direkt den Kindern zugutekommt. Zweitens
fordern die Unterzeichnenden die Länder auf, im
Fall der Fälle Vorsorge zu treffen und sich eindeutig
zur Fortführung der Sprachbildung in Eigenregie zu
bekennen.
Zu den Unterzeichnenden gehören unter anderem
die Stiftung Lesen, der GEW Bundesverband, der
Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Kitaverband, der Verband Katholischer
Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) sowie die
Bundeselternvertretung für Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege (BEVKi).
Durch die breite Resonanz auf den offenen Brief
wurde ein wichtiger Grundstein für das weitere
Engagement für die Sprach-Kitas gelegt.
Haben die Sprach-Kitas eine Zukunft? Diese Frage diskutierten Michael Fritz (Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Haus der kleinen
Forscher“), Erik von Malottki (MdB), Matthias Seestern-Pauly (MdB), Stefan Spieker (FRÖBEL-Geschäftsführer) und Fachkräfte aus dem
Berliner FRÖBEL-Kindergarten mittendrin (v. l. n. r.)
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