KINDgerecht - Magazin für frühkindliche Bildung, Editorial - KINDgerecht Magazin für frühkindliche Bildung, Ausgabe 1, März 2022 - Magazin - Seite 2
KINDgerecht - Magazin für frühkindliche Bildung, Editorial
EDITORIAL
INHALT
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
Kitas sind zentrale Orte für sprachliche Bildung im Alltag – egal
welche Erstsprache ein Kind mitbringt. Wird in der Familie kein
Deutsch gesprochen, ist die Kita häufig der einzige Ort, an
dem sie Deutsch hören und sprechen können. Auch für den Erwerb der Erst- oder Familiensprache ist eine gute Sprachbildung in der Kita wichtig.
Die Fähigkeit, sich mit anderen zu verständigen, Wünsche und
Anliegen zu formulieren, ist unabdingbar für die Teilhabe der
Kinder – egal, ob in der Familie, der Kita oder später in der
Schule.
Die Wissenschaft betont immer wieder, dass sich Bildungsungerechtigkeiten in den ersten sechs Lebensjahren manifestieren.
Was in diesem Zeitraum gelernt oder nicht gelernt wird, prägt
den gesamten weiteren Lebensweg. Kitas bieten eine unschätzbare Chance, hier frühzeitig die Weichen für mehr Gerechtigkeit zu stellen.
TITELTHEMA
gleichen Chancen haben, um Rückstände aufzuholen. Mehrsprachigkeit wird häufig nicht als Ressource betrachtet, dabei bringen mehrsprachige Kinder wertvolle Kompetenzen
mit. Eltern sind die wichtigsten Partner für eine gute Bildung
der Kinder: Für eine gute Zusammenarbeit zwischen Kita und
Familien braucht es mehr und besseren Zugang zu Kinderbüchern in vielen Sprachen, Übersetzungshilfen und Ressourcen
für Kita-Sozialarbeit. Nicht zuletzt brauchen wir gut ausgebildete Fachkräfte, um diese große Bildungsaufgabe zu stemmen. Initiativen wie das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“
müssen daher verstetigt werden.
In dieser Ausgabe der KINDgerecht lesen Sie, wie gute Sprachbildung in der Kita gelingen kann, wie Mehrsprachigkeit zur
Ressource wird und was die Politik tun muss, damit alle Kinder
in den ersten Lebensjahren die Bildungschancen erhalten, die
sie für eine gute Entwicklung brauchen.
Pluspunkt Mehrsprachigkeit:
Mehr ist mehr
4
Pluralität ist Normalität
Viele Sprachen sind hier zu Hause
8
Sprachstandsbeobachtung
Ein Ziel, viele Vorgehensweisen
11
Sprachstandserhebung
in Deutschland – Hier stehen wir
14
Rätsel:
Sechs Mythen zur
Sprachentwicklung
Bilinguale Bildungsarbeit
„Keiner soll sich exotisch fühlen“
Karriere
Viel (ver-)sprechend!
Viel Freude beim Lesen.
Bis alle Kinder davon profitieren werden, ist es noch ein weiter
Weg. Noch haben längst nicht alle Kinder die Chance auf einen Kitaplatz. Für Berlin belegt eine aktuelle Studie1, dass Familien mit Migrationshintergrund offenbar weniger häufig einen Kita-Platz finden als Familien mit deutschen Wurzeln. Es
gibt keine valide flächendeckende Erhebung des Sprachstands von Kita-Kindern. Ein bundesweit einheitliches System
würde gewährleisten, dass Kinder überall in Deutschland die
Stefan Spieker, FRÖBEL-Geschäftsführer
16
Forschung
Pädagogisches Setting
und Interaktionen Seite
36
Aus der Praxis
Sprachdiagnostik: Eine Aufgabe für
Fachkräfte
39
Willkommenskultur
„Sie spüren, ob wir
ihre Sprache wertschätzen“
22
18
Aus der Praxis
Sprachentwicklung beobachten –
und dann?
24
20
Bundesprogramm Sprach-Kitas
Ein Haus voller Geschichten
28
Aus der Praxis
Eine Geschichte mit Wirkung
31
Vorlesestudien der Stiftung Lesen
Wer liest mir vor?
42
Wortspielereien
Von Schmugnu und Wischfisch –
Poesie und Lyrik mit Kindern
entdecken
44
Bücher selber machen
Faltanleitung für ein kleines Buch
46
Poesiewerkstatt für Kinder
Mit Lyrik gegen Langeweile
48
Ehrenamt
Sprachbildung als
Gemeinschaftsaufgabe
50
Philosophieren
„Wie kühlen Mücken ihre Beulen?“ 32
Spekulieren
Was wäre, wenn?
1 Dohmen, D. et al. (2021): Entwicklung frühkindlicher Bildungsbedarfe in
Berlin: Vom Platzmangel zu Bildungschancen. Berlin. Unter: kita-stimme.berlin/
media/fibs_kita-stimme_kita-entwicklung_berlin_211027_final.pdf
33
Spracherwerb mehrsprachiger Kinder
Wie lernen Kinder sprechen
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Impressum
Herausgegeben von
FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH,
Alexanderstraße 9, 10178 Berlin
Tel.: +49 30 21235-0
www.froebel-gruppe.de
Verantwortlich (V.i.S.d.P.):
Stefan Spieker, Geschäftsführer
Redaktion: Beate Timmer, Johanna Meinikat
Kontakt zur Redaktion:
redaktion@froebel-gruppe.de
Grafik: www.karladetlefsen.com
Druck: Heenemann Druck Berlin
Bildnachweise:
Boris Breuer: Titel, 7, 36
Silke Drane: 2
Kathrin Schadt: 48
Stiftung Lesen/Gordon Welters: 42, 43
Bettina Straub: 9, 10, 11, 13, 19, 27, 30,
34, 39, 40, 41
Alice Vogel: 3, 29
Franziska Werner: 3, 13, 18, 20, 24, 25, 26, 50
Erscheinungsweise: 2-mal jährlich
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