Magazin KINDgerecht Ausgabe 1-2023, Juli: „Piep, piep, piep, guten Appetit.” Mahlzeiten und Ernährung als nachhaltiges Bildungsmoment in Kitas - Magazin - Seite 37
zu hinterfragen und sich dafür zu entscheiden, es nicht an die Kinder weitergeben zu wollen.
Welche Funktion nehmen Sie im
Team ein?
Ich sehe mich als Beraterin und Begleiterin meines Teams zu allen Fragen rund um
Gesundheitsförderung und teile mein Wissen rund um das Kochen und Backen mit
Kindern, Sauna, Kneipp und Bewegung
im pädagogischen Alltag. Auch unterstütze ich meine Kolleg:innen bei der eigenen Resilienzförderung – wenn wir nicht
auf unsere Gesundheit achten, können
wir auch keine guten Vorbilder für die Kinder sein. Daneben koordiniere ich die regelmäßigen Sitzungen von Leitung, pädagogischen Fachkräften und Küchenteam. Wir sind ein großes Haus, deshalb
sind feste Austauschrunden sehr wichtig.
Welche Projekte konnten Sie in Ihrer
Kita anstoßen?
Durch meine Rolle habe ich einmal
mehr gelernt, wie emotional der Umgang mit dem Thema Ernährung sein
kann, wie sehr er von unterschiedlichem
Interesse, Wissen sowie kulturellem und
familiärem Hintergrund geprägt ist. Daher würde ich eher von Prozessen als
von Projekten sprechen. So haben wir
im Team Qualitätsstandards vereinbart.
Dazu gehört zum Beispiel ein achtsamer
Umgang mit Kindern, die „nichts“ essen
wollen oder der Umgang mit Süßigkeiten. Das klingt so einfach, aber nicht jeder und jedem fällt es leicht, beispielsweise in der eigenen Kindheit Gelerntes
Was haben Sie und Ihr Team gelernt?
Welche Erfahrung würden Sie gerne
weitergeben?
Ich denke, meine Kolleg:innen würden
bestätigen, dass wir gemeinsam zu einem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln gefunden haben. Geholfen hat
uns dabei die Kooperation mit „Kantine
Zukunft“, einer Initiative, die Kantinen,
Schul- und Kitaküchen bei nachhaltigem und ressourcenschonendem Kochen unterstützt. Wir kochen jetzt mit höherem Bioanteil und niedrigerem Abfallaufkommen. Durch unsere Zusammenarbeit mit der Präventionsinitiative
„fit4future“ ist das Interesse für Sport und
Bewegung im Team gestiegen und wir
haben den Bewegungsraum erweitert,
was mich sehr freut. Außerdem haben
wir zweimal im Jahr den „expika e. V.“ zu
Gast mit großartigen Ernährungsworkshops für Kinder.
Inwiefern profitieren Sie selbst von
Ihrer Rolle?
Für mich persönlich war die Fachkarriere
genau die richtige Entscheidung, weil ich
mir so viel neues Wissen aneignen kann
und meine Begeisterung mit meinen Kolleg:innen und natürlich den Kindern teilen
kann. Außerdem habe ich durch die
Qualifizierung zur Multiplikatorin neue
spannende Themen kennen gelernt – gerade mache ich eine Ausbildung zur
Facherzieherin für Psychomotorik.
Romy Hackbarth ist Multiplikatorin für Gesundheit im
FRÖBEL-Kinderkarten Kleine
Füße – Naseweis in Berlin.
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