IRD Jahresbericht 2022 - Bericht - Seite 33
NAHRUNGSMITTELHILFE
Nahrungsmittelhilfe
» Unsere Projekte zu Ramadan und Kurban
Angaben der „Deutschen Welthungerhilfe“ zufolge müssen 828 Millionen Menschen
weltweit unter chronischem Hunger leiden. Hierfür sind verschiedene Ursachen, wie
anhaltende Dürre, Naturkatastrophen und nicht zuletzt vorherrschende bewaffnete Konflikte, verantwortlich. Mit den jährlichen Ramadan- und Kurban-Projekten leistet Islamic
Relief einen Beitrag zur Linderung der Hungersnot in den Krisen- und Katastrophengebieten, vor allem in Afrika und Asien. Denn zum Fastenmonat Ramadan und Kurbanfest
verteilt Islamic Relief Deutschland jährlich Lebensmittelpakete und Kurban-Fleisch an
Bedürftige weltweit. Es ist im Islam verankert, Hungernden zur Seite zu stehen und ihr
Leiden zu verringern. So sind im Ramadan und während des Kurban-Festes muslimische
Gläubige besonders engagiert, für Bedürftige zu spenden.
» Unser Ramadan-Projekt: Verteilung von Lebensmittelpaketen während
des Fastenmonats
Viele Muslime nutzen gerade den Fastenmonat Ramadan, um zu spenden und Menschen in Not zu unterstützen. Das Teilen nahrhafter Nahrung mit Bedürftigen ist besonders im Ramadan eine grundlegende und moralische Pflicht. Daher nutzen wir ihre
Spende, um im Ramadan Lebensmittelpakete an Bedürftige zu verteilen. Berücksichtigt
wird hier nicht die Religionszugehörigkeit, sondern der Grad der Bedürftigkeit: Witwen,
Waisen, Flüchtlinge oder Ältere stehen im Fokus dieses Projektes. Denn für sie ist der
Zugang zu ausreichender und ausgewogener Nahrung schwieriger zu gewährleisten. Vor
allem Kinder leiden am stärksten unter Nahrungsmittelknappheit.
Unsere Ramadan-Unterstützung bietet somit zahlreichen notleidenden Menschen,
die weltweit mit Nahrungsmittelunsicherheit und Hunger zu kämpfen haben, eine Chance auf Erleichterung. So haben unsere Islamic Relief-Teams beispielsweise 2022 in 31
Ländern in Afrika, Asien und Osteuropa Lebensmittelpakete zum Ramadan verteilt. Ein
solches Lebensmittelpaket bestand aus Grundnahrungsmitteln wie: Reis, Weizenmehl,
Datteln, Zucker, Haferflocken, Milchpulver und Speiseöl. Insgesamt wurden weltweit
46.980 Lebensmittelpakete verteilt. Hiervon profitierten 237.624 Begünstigte.
Ramadan in Kenia
Eine extreme Dürreperiode verschärfte 2022 für viele Menschen im Land die Lage. So auch für
die Familie von Hindiya, die ihren gesamten Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Vieh, – einer
kleinen Herde aus Ziegen, Schafen und Rindern, bestreitet. Während der Dürre wurden die Futtermittel, und damit auch das Einkommen der Familie, zusehends knapper. Nur durch finanzielle
Unterstützung durch Verwandte und Freunde, konnten sie diese Phase überstehen. Sobald die
Regenzeit einsetzte und ihr Einkommen durch den Verkauf ihres Viehs wieder gesteigert wurde,
zahlten sie diese Hilfen zurück. Danach blieb wieder nicht viel für die Familie übrig. >>
JAHRESBERICHT 2022
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