KWIZDA-0336 Gartenzeit-lowres - Flipbook - Seite 45
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M E IN O B S TG A R TE
Sowohl Kern- als auch Steinobst
sind vor einigen
allgemeinen Schädlings- und
Pilzarten nicht gefeit. Erfahren Sie hier mehr, wie
diese effizient und
langfristig vermieden werden kön
nen:
Pilzkrankheiten
Fruchtfäule (Monilia fructigena): Stark verbreitet an Kern- und
Steinobst. Schadbild: Der pilzliche Erreger verursacht den bekannten Kreisschimmel an den Früchten. Die reifenden Früchte verfärben sich – meist von Wunden oder Berührungsstellen ausgehend
– braun, Äpfel manchmal auch schwarz. Das Fruchtfleisch fault. Außen vielfach kreisförmig angeordnete Pilzpusteln. Erkrankte Früchte
schrumpfen und bleiben lange Zeit als Mumien am Baum hängen, an
ihnen überwintert der Pilz. Kulturmaßnahmen: Ausschaltung aller
Schädlinge und Krankheitserreger, welche die Fruchthaut verletzen
(Schorf, Obstmade, Pflaumenwickler, Pflaumenbohrer, Kirschfliege,
Wespen, Hornissen etc.), Fruchtausdünnung bei zu dichtem Behang.
Kranke Früchte und Mumien vernichten, erkrankte Triebe entfernen,
vorbeugende Spritzungen mit zugelassenen Kupferpräparaten vor
dem Knospenaufbruch.
Blütenmonilia (Monilia laxa): Vorkommen: Neben Kirschen sind
auch Marillen, Zwetschken und Zierbäume (Mandelbaum), selten
auch Äpfel betroffen. Schadbild: Die Blüten beginnen zu welken.
Jungfrüchte und Blätter verfärben sich braun. Der Pilz zerstört die
Blüten und löst die Bildung von größeren und kleineren krebsartigen
Wucherungen an Zweigen und Ästen aus. Der einsetzende Gummifluss verschließt die Gefäße, was zum Verdorren und Absterben der
Triebspitzen führt (Spitzendürre). Der Pilz überwintert in ausgedorrten Blütenbüscheln oder mumifizierten Früchten.
Kulturmaßnahmen: Vor der Blüte sollte man alle befallenen Triebe und Früchte abschneiden. Außerdem ist während der Fruchtreife darauf zu achten, dass es zu keinem zu dichten Behang kommt.
Ist es während der Blüte besonders feucht, sollte man chemisch
gegen die Krankheit vorgehen, indem man vom Blütenstadium
der geöffneten Kelchblätter bis zum Ende der Blüte mit Neovit PilzStopp oder Pilzfrei behandelt. (nicht bienengefährlich!)
Obstbaumkrebs (Nectria galligena): Besonders in regenreichen
Jahren. Der pilzliche Erreger ruft an Trieben, Zweigen und Ästen der
Kernobstarten, aber auch an Steinobst teils offene, teils geschlossene Krebswunden hervor. Schadbild: Die Infektion erfolgt im Herbst
an den Blattnarben, oder an feinen Holzverletzungen und konzentriert sich zunächst auf die Umgebung der betreffenden Augen, später verdorren die oberhalb der Infektionsstelle befindlichen Teile.
Kulturmaßnahmen: Stauende Nässe im Boden vermeiden, eventuell für Drainage sorgen. Rindenverletzungen sofort versorgen mit
BaumTeer oder BaumTeer Spray.
Behandlung: Großzügiges Entfernen und Verbrennen erkrankter
Teile, Wunden bis ins gesunde Holz hinein sauber ausschneiden
und wundbehandeln. Stark befallene Bäume roden. Bei gefährdeten Bäumen (Kernobst) vorbeugende Spritzung mit Cuprofor flow
entweder nach der Ernte oder wenn das Wachstum der Langtriebe
abgeschlossen und die Terminalknospe ausgereift ist (Laubblätter
noch grün). Auch vor der Blüte bis Knospenaufbruch (grüne Blätter,
die das Blütenbüschel umhüllen, werden sichtbar) ist eine Spritzung
möglich.
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Blütenmonilia
Fruchtfäule
Schädlinge
Blattläuse (Aphidoidea): Viele Arten (v.a. Mehlige und Grüne Apfel
blattlaus), befallen verschiedenste Pflanzen und saugen besonders
an jungen Blättern und Trieben. Schadbild: Triebe verkümmern,
Blätter kräuseln sich und rollen sich ein, auf den zuckerhaltigen Ausscheidungen siedeln sich Russtaupilze an. Zu diesem Zeitpunkt ist
eine Bekämpfung i.d.R. bereits ziemlich sinnlos. Am zielführendsten
ist die Austriebsspritzung gegen sämtliche überwinternde Schädlingsstadien, wenngleich größere Bäume einen Blattlausbefall zumeist recht gut vertragen, so dass im Garten eine Bekämpfung nicht
unbedingt erforderlich ist.
Befallsreduzierende Maßnahmen: Gegenspieler schonen (Marienkäfer, Florfliegen, Ohrwürmer), Ameisen fernhalten (Leimringe anlegen).
Kleiner und Großer Frostspanner (Operophtera brumata): An
Kern- und Steinobst (außer Pfirsich). Die zunächst grau, später hellgrün gefärbten Raupen werden bis 2,5 cm lang. Schadbild: Sie fressen vor und nach der Blüte Laub, Blüten und auch junge Früchte.
Behandlung: Vorbeugend. Durch das Anlegen von Leimringen oder
Behandlungen mit BaumLeim-Gel im Spätherbst werden die auf
den Baum wandernden Frostspannerweibchen gefangen, danach
Leimringe verbrennen. Austriebsspritzung im Mausohrstadium und
durch Insektizidbehandlungen nach Befallsbeginn bzw. Schlupf der
ersten Larvenstadien.
Knospenwickler (Hedya nubiferana / Spilonota ocellana): Die im
August schlüpfenden Schmetterlingsraupen fressen am Laub und
zum Teil auch an den Früchten von Kernobst, Zwetschke, Marille sowie Beerenobststräuchern. Ende März bohren sie sich in die Knospen ein, die sie verspinnen und zerstören. Schadbild: Blüten- und
Blattbüschel etwas versponnen, darin eine Raupe. Abhilfe: Knospenwickler werden bei der Behandlung gegen Schalenwickler und
Frostspanner zumeist miterfasst.
Rote Spinne (Panonychus ulmi): Leuchtend rote Spinnmilbenart,
überwintert im Eistadium (ebenfalls rot) auf den Bäumen, die Milben sind auf den Blattunterseiten zu finden, saugen an Blättern.
Schadbild: Blätter bekommen einen Bleiglanz und fallen vorzeitig
ab. Kulturmaßnahmen: Feinde schonen (Raubmilben), Stickstoffüberdüngung vermeiden, befallene Pflanzen verbrennen.
Abhilfe: Vorbeugend durch Austriebsspritzungen oder Para
Sommer (Kernobst). Bei Behandlungen gegen den Echten Mehltau,
die Birnblattpockenmilbe oder befallsmindernde Schorfspritzungen
mit Netzschwefel Kwizda wird auch ein Befall durch die Rote
Spinne erfahrungsgemäß reduziert.
rote
Spinne
Unsere Produktempfehlung
Obstbaumkrebs
Blattläuse
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Solabiol® Bio Spinnmilben- & Schädlingsfrei AF (Blattläuse) BIO
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Die wichtigsten Maßnahmen im Obstbau auf einen Blick
Knospenwickler
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Neovit : Extrem breit wirksames Fungizid gegen eine Vielzahl von Pilzinfektionen im Obstbau, Gemüsebau und an Zierpflanzen.
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Cuprofor® flow: Haftkupfer zur Bekämpfung
von Pilzsporen und bakteriellen Erkrankungen.
BaumTeer: Einfacher und gezielter Wundverschluss mittels Spray auf Schnitt- und Risswunden oder durch klassisches Verspachteln
für größere Flächen.
Stadium/Zeitraum
Krankheit – Schädling
Obstkultur
Produkt
Wichtige Hinweise
Austriebsspritzung März/April
Pilzkrankheiten, bakt. Erreger,
überwinternde Schädlinge und
Spinnmilbeneier, Schildläuse
Alle Obstarten
Cuprofor Flow,
Austriebsspritzmittel Para
Sommer
Anwendung bei Temperatur
über 0 °C
Vorblütespritzung April
Kräuselkrankheit, Schorf, Schrot- Apfel, Birne, Pfirsich, Marille,
schuss, Ruten- und RankenBrombeere, Himbeere
krankheit, Echter Mehltau
Neovit, Cuprofor flow
Netzschwefel Kwizda,
Pilzfrei (vormals Flint)
vorbeugend +
kurativ wirksam
Nachblütespritzung
1. bis 2. Maiwoche
Schorf, Schrotschuss, Sprühflecken, Echter Mehltau, Monilia
Apfel, Birne, Kirsche, Pfirsich,
Marille
Netzschwefel Kwizda,
Neovit, Pilzfrei (vormals Flint)
Zusatz von NeoWett
Sommerbehandlung Ende Juni/
Juli
Schorf, Fliegenschmutz, Echter
Mehltau, Ruß- und Nebelflecken, Pflaumenrost
Apfel, Birne, Zwetschke
Neovit, Pilzfrei (vormals Flint)
Zusatz von NeoWett
Nacherntebehandlung September/Oktober
Obstbaumkrebs, Valsakrankheit,
Kräuselkrankheit
Kern- und Steinobst
Cuprofor flow, BaumTeer
Spray (Obstbaumkrebs)
zum Blattfall einsetzen
Bei Schädlingsauftreten
übers Jahr
(unterschiedliche
Wartezeiten der Produkte
beachten!)
Wickler, Raupen
Kernobst
XenTari, Lepinox plus
Birnblattpockenmilbe mit Zusatzwirkung auf Spinnmilben
Birne
Netzschwefel Kwizda
Blattläuse mit Zusatzwirkung auf
Spinnmilben
Kernobst
Bio Spinnmilben- & Schädlingsfrei AF
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