KWIZDA-0336 Gartenzeit-lowres - Flipbook - Seite 60
M E IN K R ÄU TE R
GA RTE N
Wie sagt schon der Volksmund: Gegen
jedes Leiden ist ein
Kraut gewachsen. Die Liste der Küch
enkräuter ist sehr lang,
die Entscheidung welche als wichtigst
e Kräuter auf jeden Fall
ihren Weg in das Kräuterbeet finden sollt
en ist demnach eine
schwere.
Kräutergärten, ob ein einfaches Kisterl
am Balkon, eine trendige Kräuterspirale bis hin zu ausgetüf
telten Beeteinteilungen
nach Gewürz- und Heilpflanzen, Kräuter
liegen voll im Trend
und werden in jeder Küche gerne eing
esetzt. Die meisten sind
anspruchslos und benötigen auch nicht
viel Platz.
Damit diese möglichst naturnahe gezo
gen werden können, frei
von Schädlingen und Krankheiten bleib
en und man sie nicht
mit Pflanzenschutzmitteln behandeln
muss - Kräuter werden
ja zumeist frisch verarbeitet - lohnt sich
ein kurzer Blick auf
die häufigsten Problembereiter im Kräu
tergarten und wie man
vorbeugend Befall und Erkrankungen der
Pflänzchen vermeiden
kann.
Viele Kräutersorten haben schon von sich aus durch ihre Inhaltsstoffe (Bitterstoffe, ätherische Öle u.ä.) eigene Abwehrmechanismen gegen Schädlinge,
jedoch gibt es trotzdem immer noch für Läuse, Zikaden, Käfer und Mehltau anfällige Arten.
Schaden durch
Zwergzikaden an
Basilikum
In vielen Fällen hilft einfach ein harter Wasserstrahl, um lästige Läuse runter zu
spülen aber das geht z.B. am Balkon ein wenig schwer.
Nützlinge fördern, Gelbtafeln in die Töpfe stecken (gg. Zikaden und geflügelte Blattläuse), Abdecken mit Insektenschutznetzen, Auszwicken bzw. Zurückschneiden, das sind alles Maßnahmen, die schon ausreichen können.
Die einfachste Methode, die Heil- und Gewürzkräuter fit und vital zu halten ist
eine regelmäßige Kur mit pflanzenstärkenden Präparaten wie den effektiven
Mikroorganismen und Besprühen mit Schachtelhalm- und Brennnesselsud Extrakten (siehe Seite 14 - 17). Diese stärken die Zellwände und geben
Mehltaupilzen weniger Chancen, sich anzusiedeln.
Sollte es wirklich einmal nötig sein, ein völlig befallenes/erkranktes mehrjähriges Heilkraut intensiv zu behandeln, um es über die Saison zu retten, bleiben immer noch in Kräutern zugelassene Präparate wie Solabiol Neem Bio
Schädlingsfrei, Lepinox Plus oder Neovit Pilzstopp. Bei einjährigen Pflanzen ist von einer Behandlung abzuraten.
Unsere Produktempfehlungen
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Solabiol® Schachtelhalm Sud BIO
Solabiol® Brennnessel Sud BIO
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M E IN W E IN G A R TE
Weitere Schädlinge
und Krankheiten:
Rebzikaden oder Botrytis-Fäule
siehe www.kwizda-garten.at
Schädlinge und Krankheiten im Weinbau.
Schädlinge im Weinbau
1. Kräuselmilbe (Calepitrimerus vitis): Sie überwintern in einer speziellen Winterform unter Knospenschuppen und der Rinde älteren Holzes.
Im Frühjahr wandern die Tiere auf die austreibenden Knospen und die
Unterseite der jungen Blätter, wo die Eier abgelegt werden. Aus den
geschlüpften Larven entwickeln sich Nymphen, Sommerweibchen und
Männchen die bevorzugt die Blattunterseiten besiedeln. Schadbild: Die
Saugtätigkeit der Kräuselmilbe bewirkt einen verkümmerten Austrieb,
was auf Dauer zu einer Vergreisung der Rebe führen kann. Die Blätter der
Kurztriebe bleiben klein, verkrüppelt und nach oben gewölbt. Im Frühjahr
und Frühsommer sind die Blätter mehr oder weniger stark verkräuselt
und weisen bei Durchlicht sternförmige Stichstellen auf. Bei starkem Befall kann es zu einer blaugrauen Verfärbung der Laubwand kommen. Bekämpfung: Ab dem 5 Blattstadium mit Akariziden behandeln. Im Frühjahr
bereits eine Austriebsspritzung (Netzschwefel Kwizda, ParaSommer)
gegen überwinternde Stadien durchführen.
2. Traubenwickler, Einbindiger (Eupoecilia ambiguella), Bekreuzter (Lobesia botrana): Heuwurm, Sauerwurm: Es gibt 2 Arten von Traubenwickler, der in Österreich auftritt: Der Einbindige und der Bekreuzte Traubenwickler. Durch die Larven der 1. Generation (Heuwurm) kommt es an
den Gescheinen kurz vor dem Aufblühen zu lochförmigen Fraßstellen an
den einzelnen Blütenkäppchen und einem Verspinnen mehrerer Blütenanlagen oder Blütenbüschel. Die Larven der 2. Generation (Sauerwurm
1a) schädigen durch Einbohrlöcher an den wachsenden bzw. heranreifenden Beeren. Der Traubenwickler überwintert als Puppe in Rindenritzen und schlüpft im Frühjahr ab Ende April. Die Eiablage erfolgt an den
Blütenanlagen der Gescheine. Die schlüpfenden Heuwürmer werden bis
zu 12 mm groß und befressen die jungen Blüten. Dort verspinnen und
verpuppen sie sich. Der Schlupf der 2. Generation tritt Mitte bis Ende Juli
ein. Das Weibchen der Sommergeneration legt die Eier auf die jungen
Beeren. Die geschlüpften Sauerwürmer fressen an den Beeren. Wenn sie
ausgewachsen sind seilen sie sich in Gespinstfäden ab und suchen Überwinterungsplätze auf. Bekämpfung: Spritzungen mit XenTari, Lepinox
Plus oder SpinTor am besten bereits kurz nach Eiablage.
3. Falscher Mehltau, Rebenperonospora (Plasmopara viticola): Die Verbreitung während des Sommers erfolgt mittels Organen, die durch den
Wind vertragen werden. An den Blättern entstehen zuerst aufgehellte
Flecken (Ölflecken), die hauptsächlich an den Blatträndern zu sehen sind.
An der Blattunterseite bildet sich ein weißer Sporenrasen. Die Befallsstellen vertrocknen anschließend und bilden Nekrosen. Die Blätter können auch abfallen. Gescheine sind von einem weißen Pilzrasen bedeckt.
Infizierte Beeren färben sich bläulich-violett und entwickeln eine ledrige,
verschrumpelte Oberfläche („Lederbeeren“). Die Keimung im Frühjahr
findet bei Temperaturen über 10 °C und mehr als 8 mm Niederschlägen
statt. Bekämpfung: Im Zeitraum ab ca. 20 cm Trieblänge bis 4 Wochen
vor der Lese (Ernte) mit Fungiziden (z.B. Cuprofor flow) behandeln.
4. Echter Mehltau (Oidium): Alle grünen Rebteile können befallen werden.
Befallene Blätter weisen zuerst auf der Blattoberseite helle Flecken auf,
später werden diese von weißgrauem Pilzgeflecht überzogen. Bei starkem Befall können sich die Befallsstellen schwarz verfärben. Auf dem
Stielgerüst ist ein dünnes weißgraues Pilzgeflecht (manchmal schwer)
zu erkennen, das weiter auf die Beeren übergeht. Die Beerenhaut platzt
oft auf („Samenbruch“). Triebe können auch befallen werden. Im Winter
kann man an den Trieben schwarz-violette, unregelmäßige Flecken sehen. Bekämpfung: Ab 1. Vorblütespritzung bis Weichwerden der Weintrauben – immer vorbeugend mit einem Oidiummittel wie z.B. Netzschwefel Kwizda oder Pilzfrei (vormals Flint) behandeln.
Krankheiten im Weinbau
1 Einbindiger und
Bekreuzter Traubenwickler
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1
Schäden durch die 2.
Generation (Sauerwurm)
2 Falscher Mehltau
3 Echter Mehltau
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