Leseprobe Bänziger lügt! - Flipbook - Seite 23
«Natürlich.»
Si luegt wehmüetig use. «Der Reischt muess gaa! Du nimsch
das sofort a d Hang. Und du suechsch sofort e guete Nachfolger,
verstande! Der Besitz vo de Vontobler aber blybt es Ganzes!
Klar!»
«Ja, natürlich, Charlotte», seit er entschuldigend. «Es isch e
törichti Idee vo mir gsy, éxcuse-moi, ma chère, aber weisch, mir
beidi sy nümm di Jüngschte, da muess me sech leider Gottes wohl
oder übel Gedanke mache.»
Er schwygt es Momäntli und o er luegt itze mit wehmütigem
Blick us em Fänschter. Es dünkt ihn, dä sträng, süesslech Gruch,
wo der Sir John abgit, heig sech sogar i syre Zigarre feschtgsetzt.
Am liebschte wäri er us em Zimmer gstürzt, zum sech ga z
übergää.
«Du weisch, dass ig nid vil vo mynere Nichte Isabella halte. Si
isch en ordinäri Pärson. Aber si isch e Vontobler. Di letschti
Vontobler! Und nume das zellt! Si isch myni Erbin!»
D Charlotte steit uf und holt us irem Schrybtisch es Schachteli
Zigarillos und zündet sech eini aa.
Der Carl Fischer nützt dä Momänt und steit uf. Ohni früschi
Luft würd er no i dere Minute stärbe, dänkt er. Er bewegt sech
behuetsam i d Richtig vo de Fänschter. Er macht eis uf, obwohl
er weiss, dass er das gar nid dörfti.
«I kenne d Isabella, wi du weisch, nume sehr, sehr flüchtig. Si
isch no es Chind gsy, wo si hie im Schlössli het gläbt und ig si ab
und zue ha dörfe gseh», seit er schliesslech. «Du seisch doch
immer, dass si dym verstorbne Brueder sehr ähnlich sygi, oder?»
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