Leseprobe Bänziger lügt! - Flipbook - Seite 47
Di beide Nöie hei kei Uniform anne, aber der Dokter Bluem
gspürt sofort, dass er itze offebar dä Lütnant vor Kripo vor sech
het, wo ihn abermals wott befrage.
Der jung Maa chunnt e Schritt uf e Dokter Bluem zue u seit
fründlech: «Mi Name isch Björn Egger, ig bi vor Kriminalpolizei.
U das isch d Judith Werren, mini Kollegin.»
Der Dokter Bluem probiert uf d Bei z cho, um höflich z grüsse,
aber d Chnöi versäge ihm der Dienscht.
«Blybet rueig sitze, Herr Bluem», seit d Polizistin und drückt
ihn ume sanft abe uf di herti Holzbank. Si zückt es Notizbüechli
und e Stift und luegt ire Kolleg gspannt aa. Dä, ire diräkt
Vorgsetzt, isch öppe Mitti Dryssg, gross und blond und extrem
guet boue. Aber das isch ja itze leider nid ds Thema, dänkt d
Judith Werren chli sehnsüchtig. U scho ghört si, wi der Egger mit
der Fragerei aafaat.
Und no einisch verzellt der Dokter Bluem haargenau, was er z
verzelle het. Er het genau di Frage erwartet und muess drum o nid
studiere. Aber er merkt glych, wi heiser u waggelig syni Stimm
isch. Und er gspürt, dass sech di blöde Bei eifach nid wei stillha.
«Ja, ig bi hüt gäge di halbi Zähni us der Wohnig, weu ig mini
ehemalegi Patientin, Fründin u Stadt-Nachbarin u ängi Vertrouti,
d Charlotte Vontobler, ha wöue ga bsueche.»
Nei, er heig sech nid aagmäldet gha, di Bsueche syge meistens
spontan erfolgt. Je nach Verfassig vo ihm. Ja, er heig nach em
Fund bym Brunne sofort z Telefon im Arbeitszimmer vor
Madame gsuecht, weu er no kes vo dene nöimödische Natel heig.
Und nei, ou d Madame heig kes Mobiltelefon bsitzt.
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