Leseprobe Bänziger lügt! - Flipbook - Seite 5
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Es isch churz nach Mitternacht. E miggerige Mond zündet zum
Fäischter y u laat d Bettdechi im Chuchistübli grau schyne. D
Röse saaget Holz. Chlafter um Chlafter. Aber Hans cha nid nume
wäge dessi kes Oug zuetue. Öppis ligt ir Luft. E Umbruch. Es
Drama. Vilech o nume es Gwitter. Oder aus zäme. Es tschuderet
u erhudlet ihn.
Er schlüüft usem altmodische Bett, nimmt sys
Chleiderbündeli, wo uf der Gummode ligt u düsselet vorsichtig
uber di ghoblete Brätter. Die stöhne chli wehlydig, aber nid sövu
lut, dass d Röse wäge dessi erwachet wär.
Er muess nid Liecht mache. Ohni Problem fingt Reischt Hans
o ire feischtere Nacht di chlobige Läderschue im Husgang.
Unbemerkt cha er ds grosse Purehuus düre Hingerusgang u
Schopf verlaa.
Er isch ruelos, geischteret ums Huus ume, ügeret bi de Hüener,
de Söi u de Schaf i Verschlaag, staabet när wi vom Tüfu gjagt düre
Schopf us, iche i ds Tenn u ume zrugg. Schliesslech nimmt er bym
Brunne e grosse Schluck Wasser u stieret dür di halboffeni Stalltür
zu de Chüe iche. Dä Aablick vo dene zwöi Dotze Rindvycher, wo
so fridlech u schläfrig am Widerchöie sy, tribt ihm ds Wasser i d
Ouge. Hurti drääjt er sech wäg u stapfet dervo. Es paar Minute
speter steit er vor em Chalberweidli, geit ar Pflanzig verby u
erreicht schliesslech e chlyni Erhäbig. Er blybt staa, verschnuufet
churz u uberleit, wele Wäg er söu nää. Er entschiedet sech, vo
hinger dür d Allee i Park z schlyche, u macht drum e wyte Boge
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