NL Magazin 0125-paperturn - Flipbook - Seite 26
GOTT VERTRAUEN RATGEBER
EINANDER
DEN GLAUBEN
GLAUBEN
Viele haben das schon erlebt: nur, weil
sie anderer Meinung waren, hat man
ihnen den Glauben abgesprochen, die
Ernsthaftigkeit, die Aufrichtigkeit. Weil
das aber so einfach nicht ist, hat sich Eva
Dittmann das angeschaut und räumt mit
ein paar Annahmen auf, die der theologischen Gastfreundschaft im Wege stehen.
Wenn Christen aufeinandertre昀昀en, kommt es unausweichlich
zu unterschiedlichen Lehrau昀昀assungen. Das bekommen wir
in unseren Gemeinden in den letzten Jahren immer greifbarer
zu spüren. Und die Frage ist: Wie gehen wir geistlich angemessen mit diesen Spannungen um? Bücher, wie das von
Gavin Ortlund Wofür es sich zu kämpfen lohnt – und wofür
nicht: Ein Plädoyer für theologische Triage, helfen uns, diese
Spannungen auf theologischer Ebene gut zu navigieren.
Aber oft scheitern Gespräche in unseren Gemeinden nicht
an theologischem Geschick, sondern an einer mangelhaften
Gesprächskultur. Uns fehlt es an einer angemessenen inneren
Haltung und an einem respektvollen Miteinander. In meiner
eigenen Auseinandersetzung mit dieser Beobachtung habe
ich drei Ideale herausgearbeitet, die mir im persönlichen und
praktischen Umgang damit helfen:
Demütig überzeugt sein
Erstens, wir brauchen ein ausgewogenes Zusammenspiel
von Demut und Überzeugung in unserer grundlegenden
Haltung. Wir brauchen Demut, weil unser Wissen Stückwerk
ist. Auch wenn es uns schwerfällt, müssen wir uns immer
wieder daran erinnern, dass wir eine sehr begrenzte und durch
unsere eigene Biogra昀椀e und Kultur geprägte Perspektive auf
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NEUES LEBEN 1 – 2025