BadAiblingUrlaubsmagazin_2024 - Magazin - Seite 35
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Aibling gekommen sind die beiden
übrigens eher per Zufall. „Mein Mann
stammt aus Nürnberg, ich aus Wels in
Oberösterreich. Bad Aibling liegt für uns
perfekt: genau auf der Hälfte der Strecke
zwischen beiden Orten. Seit 1996 sind
wir jetzt schon in Bad Aibling und leiten
gemeinsam die Kur-Apotheke. Wir hatten
damals über unser Hobby, das Folkloretanzen, erfahren, dass sie zu verkaufen
war. Bad Aibling hat für uns einfach sehr
gut gepasst und tut es auch heute noch.“
äußerlich als Salbe gegen Neurodermitis.“
Die Naturheilkunde begleitet das
Apotheker paar schon lange. Nach seiner
Promotion war Dr. Günter Fleischmann
längere Zeit in Italien und Südfrankreich
unterwegs und hat sich intensiv mit
Naturheilkunde beschäftigt: „Meine
‚Lehrjahre‘ habe ich in Italien verbracht,
in der Toskana und in Apulien. Dort
war ich einmal zwei Jahre am Stück
und auch sonst immer wieder.“ Und
Mag. pharm. Beatrix Fleischmann hat
sich als Apothekerin auf Homöopathie
spezialisiert, nachdem sie ihren Magister
an der Universität Innsbruck erworben
hatte. Heute ist zum Beispiel die
Globuli-Herstellung in der Kur-Apotheke
vor allem ihre Sache.
Auch Kräuterwanderungen gehören –
natürlich, möchte man fast sagen – zum
Angebot des Apothekerpaares, etwa an
der Hochries oder im Spitzinggebiet.
Organisiert werden sie zumeist über die
Volkshochschule. Dr. Fleischmann betont
aber auch: „Gleich hier in Bad Aibling
beim E-Werk am Mangfallkanal gibt es
100 Pflanzen. Man muss also gar nicht
weit gehen, hier ist alles zusammen, hier
machen wir auch Kräuterführungen.“
Ein „Naturheilkundliches Compendium“
hat Dr. Fleischmann für seine Kunden
ebenfalls geschrieben, mit einer Vielzahl
an naturheilkundlichen Informationen
und Rezepten. Wer sich dafür interessiert,
kann es von der Internet-Seite der
Kur-Apotheke herunterladen.
Wenn ihnen Zeit bleibt, üben die
Fleischmanns sich gerne im Folkloretanz,
wobei sie hauptsächlich den griechischen
Tanz lieben, sie gehen gerne in die
Berge und pflegen ihre Gärten. „Unsere
Gärten sind uns sehr wichtig, unser
Apothekengarten genauso wie der
Gemüsegarten zuhause. Wir versuchen
uns hauptsächlich selbst zu versorgen“,
so Beatrix Fleischmann. Nach Bad
Viel Geschichte hat übrigens auch das
Haus. Das so genannte Köglsperger-Haus
wurde 1882 errichtet. Unter anderem
fanden dort die Werkstatt und ein Möbelladen von Max Köglsperger ihre Heimat.
Danach übernahm sein Sohn Wilhelm,
ein weithin bekannter Kunstschreiner,
Bildschnitzer und Restaurator. Nach
dem 2. Weltkrieg lebte für einige Jahre
auch der Kunstmaler Leo von Welden im
Köglsperger-Haus. Der Künstler war aus
dem zerbombten München zugezogen
und begründete mit anderen den
Aiblinger Kunst verein. 1949 wurde dann
die Kur-Apotheke gegründet, die das
Ehepaar Fleischmann 1996 übernahm.
Inzwischen wurde die Kur-Apotheke total
saniert, renoviert und erweitert. Um ihre
Werte und Ziele zu erhalten, suchen die
Fleischmanns übrigens eine Nachfolgerin
oder einen Nachfolger. Wichtig ist
ihnen, dass ihre Apotheke in ihrem Sinn
weitergeführt wird und dass gerade auch
die naturheilkundliche Beratung und
Versorgung erhalten bleiben.