BadAiblingUrlaubsmagazin_2024 - Magazin - Seite 38
38 Leben in der Stadt
Schöne Erinnerungen
Ein kleines Mitbringsel für Freunde
oder ein hübsches Souvenir für uns
selbst – das gehört zu einer Urlaubsreise
einfach dazu. In Bad Aibling lässt sich
ein Stadtbummel gleich noch mit dem
einen oder anderen Erlebnis verbinden –
von traditionell bis modern.
S
o eine Töpferei ist ein spannender Ort.
Was da so alles entsteht und wie viele
Schritte es bis zu einem fertigen Stück
braucht, ist ganz erstaunlich. Sabine Gruber
von der Töpferei Gruber hat uns einen
Blick in ihre Werkstatt werfen lassen, die
sie sich mit ihrer Tochter Veronika teilt.
Bevor es mit dem Töpfern losgehen kann,
wird der Ton geschlagen, wie man das
nennt. Damit soll das Rohmaterial gleichmäßig werden, ohne eventuelle Luft-
blasen. Dann wird der Ton auf der Scheibe
gedreht und die gewünschte Form erzeugt,
vom Teller bis zum Krug. Viele weitere
Schritte folgen, erzählt uns Sabine Gruber.
Es dauert also eine ordentliche Zeit bis
zum ersten Brand. „Dieser Schühbrand
erfolgt bei 980° Grad und braucht die
ganze Nacht. Diese acht bis zehn Stunden
sind notwendig, weil man sehr langsam
hochheizen muss, sonst reißen die Werkstücke. Anschließend kühlt der Ofen mit
Inhalt einen Tag lang ab. Wenn man den
Ofen zu früh aufmacht, hat man nur noch
Scherben“, lacht Sabine Gruber.
Geduld gehört also schon mal zu den
wichtigen Eigenschaften einer Töpferin.
Als allererstes braucht es aber künstlerisches Gespür und natürlich eine gute
Ausbildung. Veronika, die alle Vroni
nennen, hat ihre Ausbildung an der renommierten Keramikfachschule in Landshut
gemacht: „Zuerst hab ich ein Praktikum
als Konditorin gemacht, das hat mir aber
nicht getaugt. Bei mir in der Schule gab
es dann einen Tag der offenen Tür, da hat
es mit dem Töpfern bei mir gefunkt,“ so
Vroni. Auch ihren Meister hat sie in Landshut gemacht, in der einzigen Schule in
Deutschland, in der das möglich ist.
Viele Schritte
Mutter Sabine war sich schon viel früher
sicher, was ihre Berufswahl angeht:
„Eigentlich habe ich schon in der fünften
Klasse gewusst, dass ich Töpferin werde.
Obwohl, das hat sogar noch viel früher
angefangen: Bei uns zuhause gibt es einen
Bach, da habe ich schon als ziemlich kleines
Kind Lehm rausgeholt und geformt.“