BadAiblingUrlaubsmagazin_2024 - Magazin - Seite 54
54 Genuss Leben
Das Besondere am Fischladen in der Bahnhofstraße ist die Frische der Fische und die
Liebe zu Details. Auch seine Mitarbeiterin
Abi – eigentlich Abigail Belen Diaz aus
Argentinien – ist inzwischen so gut
geschult, dass sie Fernando De Sena
leicht einmal ersetzen kann. Dass er mit
seinem Weg völlig richtig liegt, bestätigt
auch gleich eine Kundin, die kurz zuvor
den Laden betreten hat: „Das Einkaufen
ist hier ein echtes Erlebnis, das ganz
Besondere sind die freundliche Bedienung
und die tolle Ware“, sagt sie.
Köstliche Mischung
Jetzt ist der Oktopus so weit, dass die
nächsten Schritte anstehen: Zuerst wird
der Oktopus in kleine Stücke geschnitten.
Das Messer bleibt weiter in Schwung,
erst wird Staudensellerie fein zerkleinert,
dann folgen Petersilie und Knoblauch.
Schnell und leicht sieht das bei De Sena
aus. Gewürzt wird der Salat mit rosa
Pfefferbeeren, Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Olivenöl. Nun nur noch alles
gut mischen und eine Stunde ziehen
lassen, dann ist eine leichte Vorspeise
oder ein sommerlicher Snack fertig. Im
Winter ergänzt De Sena den Lieblingssalat seiner Kunden noch mit gekochten
Kartoffelstücken.
Besondere Events
Sein eigenes Lieblingsgericht ist übrigens
„Luccio alla gardesana“, Hecht nach Art
des Gardasees. Dafür wird ein ganzer Hecht
in Gemüsefonds gekocht und anschließend
zerlegt. Nun stellt man ein Pesto her
aus Petersilie, Anchovis, Kapern und Öl.
Serviert wird das Ganze dann mit warmer
oder auch gegrillter Polenta. „Köstlich“,
sagt De Sena, „überhaupt liebe ich die
mediterrane Küche am allermeisten.“
Diese Verbundenheit zum Süden sieht
man zum Beispiel auch an der Weinauswahl vom Gardasee oder an dem
typisch italienischen Stockfisch im Fischladen. Und die chromblinkende EspressoMaschine macht jeder Bar in Italien
Konkurrenz. Doch wichtig ist De Sena
dabei, immer wieder bayerische Akzente
zu setzen, etwa mit Steckerlfisch. Oder
mit heimischem Wild, das er in der
Saison anbietet, wie Fernando De Sena
erzählt. Und merkt an: „Ich habe eine
ganz besondere Verbindung zur Natur, zu
meiner Ware und zum Genuss. Ich suche
immer das Beste für meine Kunden und
will nah dran sein, also mache ich jetzt
sogar selbst den Jagdschein.“
Normalerweise hat die Fischküche außer
montags tagsüber geöffnet. Aber zwei
Mal im Monat gibt es außerdem noch
besondere Abendevents, für die man
reservieren muss. Dann finden zum
Beispiel Steckerlfisch-Abende statt, aber
auch ein „Spaziergang am Gardasee“.
Bei diesem Vier-Gang-Menü gibt es etwa
ein Tartar von der Renke, ein Eglifilet
in Salbeibutter, einen Luccio alla
gardesana und ein Zitronensorbet.
Da ist sie wieder – die perfekte
bayerisch-italienische Mischung.